Auch Alpenverein pocht auf Wegefreiheit

Das geplante Sonderschutzgebiet in den Pinzgauer Sulzbachtälern lässt die Wogen weiter hochgehen. In der Schutzverordnung seien dringend Ergänzungen nötig, verlangt die Salzburger Alpenvereinsvorsitzende, Brigitte Slupetzky.

Grundsätzlich unterstütze der Alpenverein das geplante Sonderschutzgebiet, betont Slupetzky. Allerdings liege beim derzeit vorliegenden Entwurf für die Schutzverordnung der Teufel im Detail. Laut diesem Entwurf wäre Wandern und Bergsteigen, sowie Touren auf den Großvenediger künftig nur mehr sehr eingeschränkt möglich. Vom allgemeinen Benützungsverbot wären „nur hierfür bestehende, markierte bzw. ausgewiesene Wege und Steige ausgenommen“, kritisiert Slupetzky. Bereits am Freitag hatte der Neukirchner SPÖ-Landtagsabgeordnete den Text der geplanten Schutzverordnung kritisiert.

Naturfreunde unterstützen Alpenvereinschefin

Auch Sophia Burtscher, Landesvorsitzende der Naturfreunde Salzburg, spricht sich für das Wildnisschutzgebiet in den Sulzbachtälern aus. Die Wegefreiheit dürfe dabei aber nicht in Frage gestellt werden, sagt Burtscher und pocht darauf, die vorhandenen Wege weiterhin begehbar zu halten. „Das gilt sowohl für die Begehung des Gletschers, als auch für alte, schlecht oder gar nicht mehr markierte Wege. Denn solche gibt es im betroffenen Gebiet einige“, ergänzt Burtscher.

Untersulzbachtal (links) und Obersulzbachtal (rechts)

ORF

Untersulzbachtal (links) und Obersulzbachtal (rechts)

Nationalparkdirektor beruhigt

Zwar beruhigen die Nationalparkverwaltung und auch die Umweltabteilung des Landes, es bleibe in Sachen Wegefreiheit alles beim Alten, doch brauche es dringend eine Präzisierung im Text, sagt Slupetzky. Damit seien dann auch Routen, Zustiegswege, Pfade und Gletscherrouten umfasst. „Wenn das nicht so hineinkommt, wäre zum Beispiel der Nordzustieg auf den Venediger künftig im Wildnisgebiet. Das muss so formuliert sein, dass das nicht der Fall ist“, verlangt Slupetzky. Dienstagnachmittag trifft die Alpenvereinschefin mit Nationalparkdirektor Wolfgang Urban zu einem Krisengespräch zusammen. Dienstagabend folgt in Bramberg (Pinzgau) ein Treffen besorgter Mineraliensammler.

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