Blues aus Liefering: Salzburger nominiert bei Berlinale

Der junge Salzburger Adrian Goiginger zeigt auf der Berlinale seinen ersten Kinofilm: „Die beste aller Welten.“ Der handelt von der Drogen- und Junkie-Szene in Salzburg-Liefering und ist im Wettbewerb der besten Debutfilme nominiert.

Schon die Nominierung für den Wettbewerb in Berlin ist ein riesiger Erfolg. Was wird, wenn dann noch ein guter Platz oder ein Spitzenplatz bei dem internationalen Festival herauskommt? Dieser neue Film zeigt die Welt des siebenjährigen Adrian, wie er sie Ende der 1990er-Jahre in der nicht immer bestens beleumundeten Bessarabier-Straße von Salzburg erlebt hat.

Adrian Goinger Die beste aller Welten

Screenshot aus: "Die beste aller Welten"

Der kleine Adrian mit seiner Mama, Szene aus dem Spielfilm

Lob für einen abgehängten Stadtteil

Es ist die wahre Geschichte des Regisseurs selbst, sagt Goiginger: „Ich möchte mit diesem Film auch einmal ein Viertel zeigen, das sonst nicht so im Mittelpunkt steht, wenn man an Salzburg denkt. Die Stadt ist sehr spannend. Unser Viertel in Liefering wird vom Rest Salzburgs immer so ein bisschen vergessen und nie thematisiert. Liefering ist ein spannendes und aufregendes Viertel mit allen Höhen und Tiefen, wenn man am Stadtrand ist.“

Drogenabhängige Mutter mit viel Liebe

Die Heroinsucht seiner Mutter hat das Leben von Adrian Goiginger geprägt. Dennoch habe sie ihm die beste aller Welten ermöglicht, sagt der junge Regisseur: „Sie hat mir viel Liebe gegeben und hat meine Phantasie immer beflügelt. Liefering war ein großer Abenteuerspielplatz, wo ich eine schöne Zeit hatte.“

Adrian Goinger mit seinem Debutfilm bei der Berlinale

ORF

Goiginger gehört schon zur Spitze der aufstrebenden Jüngeren im europäischen Film

Goiginger ist 26 Jahre alt und mittlerweile Student der Filmhochschule Ludwigsburg. Filme macht er schon seit seinem 16. Lebensjahr. Seit seiner Schulzeit an der Handelsakademie in Salzburg mit Schwerpunkt Multimedia dreht und schneidet er. Filme. Vieles hat er sich selbst beigebracht.

„Dran bleiben und hart arbeiten“

Für „Die beste aller Welten“ trieb er ein Budget von 1,8 Millionen Euro auf. Die Teilnahme bei der Berlinale ist für Goiginger eine große Ehre: „Ich habe immer gesagt, meine Leidenschaft ist Film. Und dann musst du halt dranbleiben und hart arbeiten. Den Rest kann man eh nicht beeinflussen. Man kann nur beeinflussen, dass man alles versucht.“

Goiginger ist auch ein wenig überrascht über den Erfolg: „Dass die deutschen Lieblingsnachbarn in Berlin nun mit meinem Film etwas anfangen können, obwohl er in Salzburg gedreht wurde – im Salzburger Dialekt, das war eine große Freude für uns alle.“

In die österreichischen Kinos soll der Film vorraussichtlich im Spätsommer 2017 kommen.

Goiginger im Radio Cafè: Sendung nachhören

Der junge Regisseur war Sonntagfrüh im Radio Salzburg Cafè bei Moderatorin Gabi Kerschbaumer zu Gast. Hier können Sie diese Sendung nachhören - in salzburg.ORF.at

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Junger Salzburger auf der Berlinale

ORF-Redakteurin Gabi Kerschbaumer ist mit Adrian Goinginger nach Salzburg-Liefering gefahren - auf den Spuren seiner Kindheit.

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