Rettungsassistentin nahm Geldbörse mit

Am Donnerstag hat eine niederländische Rettungsassistentin einen grenzüberschreitenden Polizeieinsatz ausgelöst: Sie hatte in einer Tankstellentoilette im Lungau eine Geldbörse mitgenommen - und wurde in Bayern gestoppt.

Eine niederösterreichische Urlauberin hatte die Geldbörse mit einigen hundert Euro Bargeld Donnerstag am frühen Nachmittag auf der Damentoilette einer Tankstelle in St. Michael im Lungau vergessen. Als sie das wenig später bemerkte, war die Geldbörse weg. Die 52-Jährige ging daraufhin zur Polizei und erstattete Anzeige.

Beim Sichten des Video-Überwachungsmaterials in der Tankstelle kamen die Beamten auch rasch auf eine mögliche Verdächtige - nämlich die Assistentin eines niederländischen Rettungstransports. Dieser hatte am Donnerstag einen Patienten aus dem Krankenhaus Tamsweg abgeholt. Die Lungauer Polizisten alarmierten sofort ihre Kollegen an der Strecke in Richtung Niederlande. Und tatsächlich konnte die bayerische Autobahnpolizei Rosenheim den Wagen auf der Autobahn Salzburg-München (A8) bei Weihern aufhalten.

62-Jährige: Zu wenig Zeit zum Melden im Lungau

Die deutschen Autobahnpolizisten fanden bei der 62-jährigen Rettungsassistentin die Geldbörse samt Inhalt. Die Frau gab auch gleich zu, dass sie die Börse mitgenommen hatte. Sie sei aber so sehr in Zeitdruck gewesen, dass sie ihren Fund im Lungau nicht mehr habe melden können. Deshalb habe sie die Börse in ihrer Heimat bei der Polizei abgeben wollen. Die Geldbörse wurde an die rechtmäßige Besitzerin zurückgegeben. Die Rettungsassistentin wird jetzt wegen Fundunterschlagung angezeigt - die Strafdrohung beträgt bis zu sechs Monate Haft.