Projekt: Mehr Verständnis für Demenzkranke

Demenz ist eine in weiten Teilen noch verschwiegene Krankheit. Dagegen tritt nun das neue Projekt „Vergiss Dein Nicht“ an, das von den Salzburger Nationalparkgemeinden vom Oberpinzgau bis nach Muhr (Lungau) getragen wird.

Unsere Gesellschaft wird immer älter - und muss trotzdem noch lernen, mit der Krankheit des Alters - der Demenz - umzugehen. Deshalb sind Treffen von Betroffenen und Angehörigen besonders wertvoll: „Man hat ja keine Erfahrung von einem Seniorenheim und dem ganzen Drumherum“, schildert Elsitta Trenker aus Bruck aus der Glocknerstraße (Pinzgau). „Mein Mann war neun Monate im Seniorenheim. Für mich war das eine große Hilfe und Stütze.“

Alte Frauen gehen spazieren (unscharfes Bild)

ORF

Das Verständnis für Demenzkranke und ihre Angehörigen fördern - das ist Ziel des Projekts

Viele versuchen, Demenz geheim zu halten

Allein im Pinzgau leben geschätzt rund 1.600 Demenzkranke. Viele von ihnen und ihre Angehörigen versuchen, das geheim zu halten, sagt Tina Widmann, Obfrau der „Rollenden Herzen“: „Dieser Stempel, den man am Kopf hat - mein Vater, meine Mutter hat Demenz, ich bin pflegender Angehöriger. Selbst das ist schlimm für den, der pflegt. Das ist eigentlich total schade und traurig.“

Zusätzlich zu den bestehenden Demenzcafes will das neue Projekt nun offensiv vorgehen - und nicht nur die unmittelbar betroffenen Angehörigen ansprechen, betont Projektleiterin Georgia Winkler-Plätzer: „Was mache ich denn als Bankbeamter, wenn der Opa jetzt schon das dritte Mal am Tag kommt und 1.000 Euro abhebt? Wie geht man denn richtig mit ihm um? Da bieten wir auch Schulungen an.“

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Projekt für Demenzkranke

Für Demenzkranke und ihre Angehörige gibt es jetzt ein neues Projekt im Pinzgau. Es soll Rat bieten und Verständnis schaffen.

Viele Hilfsangebote

Bei der Präsentation diese Woche wurde ein Bündel von Maßnahmen vorgestellt: Informationen in Apotheken, ärztliche Tipps, Schulungen von pflegenden Angehörigen und vieles mehr. Das Ziel ist für Winkler-Plätzer klar: „Wie kann ich früh genug schauen, dass ich ganz lange zu Hause bleiben kann? Denn dann werden natürlich auch die Kosten für die Gemeinden weniger und wir kommen mit den Betreuungsplätzen einfach nicht so in die Bredouille.“ Das Projekt wird drei Jahre dauern und ist insgesamt mit 200.000 Euro budgetiert - 160.000 davon als EU-Subvention.

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