Kein Platz für Fernbushaltestellen

Während die Nachfrage der Busbetreiber nach Fernbushaltestellen immer mehr steigt, gibt es dafür in der Stadt Salzburg viel zu wenig Platz. Fast täglich suchen Anbieter beim Magistrat um Genehmigungen an.

Die große Nachfrage nach Fernbusreisen sorgt in der Stadt Salzburg für Probleme. Als Reaktion auf den Platzmangel hat die Stadt Salzburg bereits 2015 die Anzahl der Busstopps beschränkt. 2017 wurden sogar bestehende Verträge für Fernbus-Haltestellen im Bereich des Park & Ride Parkplatzes Salzburg Süd ersatzlos gekündigt, weil die Fläche für Pendler gebraucht werde.

Haltestelle Lastenstraße ungeeignet

Ein Großteil der Fernbusse ist damit auf die Haltestelle in der Lastenstraße hinter dem Bahnhof als Ein- und Ausstiegsstelle angewiesen. „Dort fehlt aber die Infrastruktur. Es gibt kein WC, keine Warteflächen, keine Unterstände“, zudem sorge die Situation für Verkehrsprobleme, heißt es vom Magistrat.

Fernbus in der Lastenstraße

ORF

Die Fernbushaltestelle in der Lastenstraße sorgt für Probleme

„Wissen nicht wo wir sie unterbringen sollen“

Planungsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste) sagt, die Stadt sei auf Platzssuche, denn „fast täglich kommen Anfragen für neue Linien hinzu. Wir wissen nicht mehr, wo wir sie unterbringen sollen. Die Lastenstraße ist sicher nicht mehr aufnahmefähig“, so der Salzburger Planungsstadtrat weiter. Doch alle angedachten Alternativen hätten sich bisher zerschlagen: Ein möglicher neuer Regionalbusterminal hinter dem Bahnhof biete zu wenig Kapazität, ein Parkplatz beim Stadion sei nicht für die permanente Nutzung bewilligt worden und auch der Flughafen dürfte einer Haltestelle dort nicht zustimmen. „Wichtig wäre, dass die Fahrgäste mit den Öffis zu den Haltestellen kommen können“, sagt Padutsch.

„Können Fernbus-Boom nicht negieren“

Zuständig für die Genehmigungen der Haltestellen ist die Kraftfahrlinienbehörde des Landes. Verkehrslandesrat Hans Mayr (SBG) kritisierte am Mittwoch die grundsätzlich „unsaubere Handhabung“ des Themas durch die öffentliche Hand, auch auf Bundesebene. „Den Fernbus-Boom kann man nicht negieren“ sagt Mayr, „aber das gehört sauber gelöst. Es gibt derzeit etwa keine Sanktionen, wenn Busse ohne Genehmigung in Salzburg halten.“

Die Nachfrage nach Fernbusreisen ist jedenfalls groß. Über 200.000 Menschen reisten 2016 alleine mit dem deutschen Anbieter Flixbus von und nach Salzburg. Das deutsche Unternehmen würde sein Angebot gerne verdoppeln, Voraussetzung dafür wären allerdings geeignete Haltestellen.

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