Viele Straßenschäden nach strengem Frost

Der kälteste Jänner seit 30 Jahren hat heuer seine Spuren auf den Salzburger Straßen hinterlassen: An besonders vielen Stellen sind Schlaglöcher und Aufbrüche zu finden. Und es sind in der nächsten Zeit noch mehr Schäden zu erwarten.

Die Mitarbeiter des Bauhofs der Stadt Salzburg sind seit Anfang Jänner fast im Dauereinsatz: Zuerst mussten sie die Schneemassen von den Straßen räumen. Jetzt müssen sie die vielen Schäden flicken, die Schnee und Frost verursachten: „Man hat auch gemerkt, dass an und für sich intakte Straßen, wo keine augenscheinlichen Risse oder Beschädigungen feststellbar waren, jetzt zum Teil aufgebrochen sind“, beobachtet Harald Seebauer, stellvertretender Leiter des Bauhofs. „Es haben sich durch den starken Frost auch ganze Straßenabschnitte gehoben. Der Frost ist bis tief in den Unterbau eingedrungen.“

Straßenarbeiter mit Frostaufbruch auf Straße

ORF

Frostaufbrüche finden sich derzeit auf vielen Straßen landesweit

Zu manchem Loch „fahren wir zwei Mal am Tag“

„Es war schon einiges“, ergänzt Alexander Hager vom Bauhof. „Wir sind drei Asphalttrupps, die rund um die Uhr nur Schlaglöcher zumachen.“

Ausgebessert wird derzeit aber nur provisorisch. Denn für heißen Asphalt ist es momentan zu kalt und zu feucht, weiß Seebauer: „Wir füllen die Löcher mit Kaltmischgut auf und schauen, dass wir so zumindest bis ins Frühjahr hinüber kommen, um es dann mit Heißmischgut zu sanieren.“ Allerdings hält dieses Kaltmischgut nicht immer - zu manchem Schlagloch „müssen wir zwei Mal am Tag hinfahren“, räumt Seebauer ein. „Das hilft leider nichts. Unsere Mitarbeiter sind da sehr bemüht.“

Auch viele Schäden an Landesstraßen

Auch die Landesstraßen sind betroffen - so wie zum Beispiel die Pinzgauer Straße (B311) bei Schwarzach (Pongau). Es werde ein teurer Winter, heißt es vom Land. Wie viel das Ganze aber genau kosten wird, das könne aber erst im Frühjahr abgeschätzt werden: „Wir brauchen zwischen 20 und 25 Tonnen Kaltmischgut pro Wintersaison“, sagt Hannes Mussbacher von der Straßenmeisterei Pongau. „Von meinen Kollegen habe ich auch erfahren, dass bis zu 50 Tonnen notwendig sind. Es hängt sehr viel ab vom generellen Straßenzustand. Wir im Pongau können uns da generell glücklich schätzen. Wir sind da relativ gut dabei.“

Die kommenden Tage sind ebenfalls quasi „Nährboden“ für Frostschäden - mit Minusgraden in der Nacht und Plusgraden am Tag.

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Viele Schlaglöcher in den Straßen

Der frostige Jänner hat deutliche Spuren in Salzburgs Straßen hinterlassen - in der Form von Schlaglöchern.

Beschädigungen an Autos können kosten

Große Schlaglöcher in der Straße können auch zu Schäden an den Autos führen. Das kann einige hundert Euro kosten, weiß Jürgen Kotrasch, Kfz-Techniker beim ÖAMTC: „Häufig ist, dass sich dadurch die Spur verstellt - also Spurgelenke, Stoßdämpfer, Federn. Auch die Querlenker der Radaufhängung sind häufig ausgeschlagen oder bekommen Spiel. Auch die Gummilager werden eher rissig.“

Auch der Unfallsachverständige Gerhard Kronreif weiß: „Bei den schmalen Reifen von Fahrrädern ist oft schon ein Schlagloch von 20 Zentimetern Länge ausreichend. Bei Motorrädern braucht man ein größeres Schlagloch. Bei Autoreifen sind oft Frostausbrüche von einem Meter und einer Tiefe von 15 Zentimetern schon ursächlich für schwere Achs- und Reifenschäden, die dann zu Unfällen führen.“

Haftung nur bei grober Fahrlässigkeit

Bleibt noch die Schuldfrage - die bei Schlagloch-Unfällen über die Wegehalterhaftung geklärt werden muss. Das heißt: Dem Eigentümer oder Erhalter der jeweiligen Straße müsste grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz nachgewiesen werden - „zum Beispiel, wenn trotz lange vergangener Zeit und genügend Möglichkeiten im Rahmen der Zumutbarkeit keine Sanierung oder Bestreuung des Weges gemacht wurde“, sagt Rechtsanwalt Wolfgang Hochsteger.

Der Autofahrer müsse aber immer auch auf Sicht fahren - nur auf Autobahnen und Mautstraßen gelten andere Regeln, so der Anwalt: „Mit dem Kauf der Vignette für die Autobahnen tritt eine Vertragshaftung ein. Und da wir bereits schon für leichte Fahrlässigkeit gehaftet.“

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