Baulandnot: Wohnsiedlung an steilem Hang

Weil die Nachfrage nach Wohnungen so groß ist, sind die Gemeinden ständig auf der Suche nach Bauland: In St. Johann (Pongau) entsteht deshalb derzeit eine Siedlung mit 80 Wohnungen auf einem steilen Hang.

An dem Hang oberhalb des St. Johanner Stadtzentrums entstehen derzeit zehn Mehrparteienhäuser für insgesamt 80 Wohneinheiten - geförderte Mietwohnungen und Eigentumswohnungen. Ohne sozialen Wohnbau hätte es für die Flächen keine Baugenehmigung in dieser steilen Lage gegeben.

Baustelle für Wohnsiedlung am Hang im Winter bei Schnee

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Die Siedlung entsteht im Ortsteil Reinbach oberhalb des St. Johanner Stadtzentrums

„Baulandreserven am Talboden begrenzt“

Doch in St. Johann stehen 300 Wohnungssuchende auf der Warteliste der Stadtgemeinde. Deshalb gab die Stadt grünes Licht, schildert Bürgermeister Günther Mitterer (ÖVP): „Erstens ist es der Wille der Gemeinde - und die Aufsichtsbehörde hat eigentlich gleich zugestimmt. Wir sind mit unseren Baulandreserven am Talboden natürlich begrenzt - daher müssen wir auch die Hanglagen hernehmen.“ Das Land habe die Bebauung genehmigt, weil sich das neue Wohngebiet in der Nähe des Stadtzentrums von St. Johann befinde, hieß es auf Anfrage aus dem Raumordnungsressort.

Geologen mussten beurteilen, ob die Bebauung der exponierten Fläche in St. Johann überhaupt vertretbar ist: „Man weiß auch, dass dieser Hang im Untergrund auch Schwächezonen hat“, sagt Landesgeologe Rainer Braunstingl. „Die wurden erkundet - und auf die muss man Rücksicht nehmen. Man muss das Gewicht des Bauwerks auf die verträgliche Bodenlast abstimmen.“ So darf eine gewisse Bauhöhe nicht überschritten werden. Auch die Hänge müssen mit Ankerwänden und Spritzbeton gesichert werden.

Baustelle für Wohnsiedlung am Hang im Winter bei Schnee

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Der Aufwand für die Siedlung am Hang ist hoch - rund eine Million Euro kosten die Hangsicherungsmaßnahmen

Großer Aufwand für Hangsicherung

Der Grundbesitzer selbst finanzierte die Straße im steilen Gelände, um die Erschließung der Fläche zu ermöglichen. Für den Bau der Siedlung ist aber ein großer Aufwand nötig, der höhere Kosten verursacht, weiß Polier Mari Stonig: „Die Hangsicherungen und der Aushub sind eine Herausforderung. Wir haben knappe 130.00 Kubikmeter Erdmaterial. Bei den Kosten der Hangsicherung liegen wir ungefähr bei einer Million Euro.“ Bei der Siedlung in St. Johann werden insgesamt rund 16 Millionen Euro verbaut.

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Siedlung in exponierter Lage

Auf einen steilen Hang wird derzeit in St. Johann im Pongau eine neue Wohnsiedlung gebaut. Einer der Gründe dafür ist die Baulandnot.

Der Zeitplan für die Bauarbeiten muss exakt eingehalten werden: Alle Mietwohnungen sind bereits vergeben, die ersten Mieter werden im Sommer einziehen. Von den Eigentumswohnungen ist ein Viertel schon verkauft. Diese Wohnungen kosten zwischen 200.000 und 400.000 Euro.

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