Gewerkschaft will 1.500 Euro Mindestlohn

Einen Mindestlohn von 1.500 Euro fordert jetzt die Gewerkschaft VIDA in Salzburg - allerdings nicht gesetzlich festgelegt, sondern über Kollektivverträge verhandelt. Die VIDA vertritt viele Beschäftige aus Niedriglohnbranchen.

Derzeit verdienen laut VIDA knapp 16.000 Personen in Salzburg weniger als 1.500 Euro brutto, obwohl sie Vollzeit arbeiten. Laut Lohnsteuerstatistik hat in Salzburg im Jahr 2015 jeder zehnte Vollzeit- Beschäftige in der Privatwirtschaft weniger als 1.500 Euro brutto pro Monat verdient. Das entspricht rund 1.200 Euro netto und liegt nur knapp über der Schwelle zur Armutsgefährdung.

Betroffen sind zu zwei Drittel Frauen und zu einem Drittel Männer. Die Gewerkschaft VIDA fordert deshalb einen per Kollektivvertrag festgelegten Mindestlohn von mindestens 1.500 Euro. In 18 Branchen liege man derzeit noch darunter, sagt VIDA-Landesgeschäftsführer Thomas Berger.

„Noch etliche Branchen unter 1.500 Euro“

„Die größte davon betroffene Branche ist das Hotel- und Gastgewerbe. Ein weiterer Bereich ist das Friseurgewerbe. Weiters betroffen sind die Güterbeförderung, das Reinigungsgewerbe sowie das Bewachungsgewerbe. Und die Mitarbeiter im Taxigewerbe liegen sogar unter 1.300 Euro im Monat.“

Ein Mindestlohn von 1.500 Euro solle nicht einfach gesetzlich festgelegt, sondern kollektivvertraglich vereinbart werden, sagt VIDA-Landesvorsitzender Rudolf Schuchter. "Wir von der Gewerkschaft VIDA verhandeln den Kollektivvertrag mit dem Sozialpartner und das soll auch so bleiben.

„Erst ein erster Schritt Richtung 1.700 Euro“

Und da fordern wir für jeden Kollektivvertrag einen Mindestlohn von 1.500 Euro. Das soll aber nur ein erster Schritt sein - mittelfristig streben wir auf einen Mindestlohn von 1.700 Euro an. Denn erst von einem solchen Lohn kann ein Mensch wieder einigermaßen menschenwürdig leben."

Von höheren Mindestlönen würden nicht nur die Beschäftigten profitieren, sondern auch die Unternehmen in Form gesteigerter Kaufkraft, zeigt sich die Gewerkschaft überzeugt.

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