Mutmaßliche Einbrecher vor Gericht

Zwei Brüder aus Bosnien, die Mitglieder einer großen Bande von professionellen Dieben sein sollen, sind Montag vor Gericht gestanden. Sie bekannten sich nicht schuldig. Der Prozess wurde vertagt.

Die Indizien sind belastend. DNA-Spuren von einem der beiden Brüder fanden sich gleich an mehreren Tatorten: in einem gestohlenen Auto, auf einem Abschleppseil, auf einem Akkuschrauber und auf einer Socke, die in einer Firma in Bad Reichenhall (Bayern) über einen Bewegungsmelder gestülpt worden ist. Die Erklärungsversuche des bereits einschlägig vorbestraften 35-Jährigen hinkten aber vor Gericht: Erst seien die Spuren zufällig an den Tatorten gelandet, dann wieder könnte ihm jemand etwas anhängen wollen. Wer, das könne er aber nicht sagen, meinte der Mann.

Autos gestohlen, in Firmen eingebrochen

Die Staatsanwaltschaft zeigte sich überzeugt davon, dass der LKW-Fahrer, der bereits seit vergangenem Sommer in Untersuchungshaft sitzt, gemeinsam mit seinem 30-jährigen Bruder und vier weiteren Männern eine Diebesbande gegründet und gewerbsmäßig Autos gestohlen und in Firmen eingebrochen hat. Die Wohnung des älteren Bruders soll dabei der Stützpunkt gewesen sein.

Angeklagte vor Gericht

ORF

Die Angeklagten bekannten sich nicht schuldig

Insgesamt listete die Staatsanwaltschaft die Beute der beiden Brüder mit rund 350.000 Euro. Bei einem Einbruch in einem Drogeriemarkt beispielsweise ergatterten die Männer 20.000 Euro Bargeld, in einem Sportgeschäft 23.000 Euro oder 200 Stück Markenbekleidung im Wert von mehr als 8.000 Euro in einem anderen Geschäft.

Diebesgut und Einbruchwerkzeug sichergestellt

Bei Hausdurchsuchungen haben Ermittler Diebsgut und professionelles Einbruchswerkzeug sichergestellt. Der 35-Jährige streitet allerdings ab, dass das Werkzeug ihm gehört. Ein Freund, der bei ihm gewohnt hat, könne der wahre Täter sein, sagte der Bosnier. Wie erdrückend die Beweislast tatsächlich ist muss ein Schöffensenat entscheiden. Allerdings wird wohl noch nicht am Montag ein Urteil ergehen, weil wichtige Zeugen nicht erschienen sind.

Bei zwei Einbrüchen gescheitert

Ihre reichste Beute wollten die gebürtigen Bosnier aber in einem Antiquitätengeschäft in der Salzburger Altstadt machen. Dort war Schmuck im Wert von 1,2 Millionen Euro gelagert.

Antiquitätengeschäft

ORF

Der versuchte Einbruch in ein Antiquitätengeschäft schlug fehl

Bei diesem Einbruch scheiterten die beiden Männer ebenso wie bei einem Einbruch in ein Trauring-Geschäft, wo sie Beute im Wert von mehr als 60.000 Euro gemacht hätten.

Die Brüder sollen etwa sechs Monate lang in Stadt und Land Salzburg aktiv gewesen sein. Ihre ersten Diebstähle sollen sie im November 2015 begangen haben. Den beiden Brüdern drohen bei einem Schuldspruch zwischen einem und zehn Jahren Haft. Der Prozess wurde bis zur Einvernahme weiterer Zeugen vertagt.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Mutmaßliche Einbrecher vor Gericht

Zwei Brüder aus Bosnien, die Teil einer großer professionellen Diebesbande sein sollen, sind Montag vor Gericht gestanden.