Wo leben genusssüchtige Salzburger?

Geht es nach einer aktuellen „Hedonismuskarte“ Österreichs, dann sind die Lungauer am mitfühlendsten, während die Halleiner (Tennengau) sehr genusssüchtig seien. Insgesamt leben wenig „Genussmenschen“ in Salzburg.

Hedonismus definiert sich durch Feiern, Spaß haben, genießen - ohne Rücksicht auf Verluste und ohne Gedanken an morgen oder die anderen. Schaut man auf die Landkarte, die die Wiener Unternehmensberatungsfirma RegioData anhand tausender Interviews erstellt hat, dann gibt es Hedonisten salzburgweit nur in Hallein.

Hedonismus Karte Salzburg

RegioData Research GmbH

Rot: sehr hoher Anteil an Hedonisten, Blau: Sehr niedriger Anteil an Hedonisten

Die Halleiner sehen das aber nicht ganz so dramatisch - man genieße vielleicht einfach mehr als früher. Vor allem die Kulinarik wird in Hallein groß geschrieben. Koch Peter Weiß sagte, dass sich die Menschen schon über gute und schön angerichtetes Essen sehr freuen. „Das freut mich aber auch“, sagte der Koch. Auch Konditormeister Wolfgang Braun konnte das bestätigen: „die Halleiner sind, zumindest aus unserer Sicht, schon Genießer.“

Muhr hat die wenigsten Hedonisten

Viel häufiger sind in Salzburg soziale Menschen mit Mitgefühl und mit Verantwortung für die Gemeinschaft zu finden. Gleich zehn Salzburger Gemeinden weisen besonders wenige egoistische „Genussmenschen“ auf: Hüttau, Lend und Hüttschlag (Pongau) und jede zweite Gemeinde im Lungau. Was dabei auffällt: die Gemeinde Muhr hat die wenigsten unterhaltungssüchtigen Menschen. Damit gehört die Gemeinde auch zu jenen fünf österreichischen Gemeinde, die die wenigsten Hedonisten beheimaten.

Kameradschaft wird großgeschrieben

Das überrascht die Menschen aus Muhr nicht: „Bei uns hält man noch zusammen“, so der einstimmige Tenor. Das bestätigte auch Bürgermeister Ernst Kandler (SPÖ): „Es ist ganz einfach erklärt: Muhr ist eine kleine, ländliche Gemeinde - und da ist fast jeder Bürger bei einem Verein oder einer Institution. Und deswegen steht auch die Kameradschaft ganz vorne. Und jeder der das lebt, der weiß wenn es dem anderen gut geht, dann geht es mir auch gut. “

Hedonismus-Karte Österreich

RegioData Research GmbH

Die Hedonismus-Karte Österreichs - Eine weitere Ansicht finden Sie hier

Je ärmer die Menschen, desto mitfühlender

Mehr als 10.000 Menschen hat die Wiener Integral-Marktforschung für diese Landkarte teils intensiv befragt. Das Ergebnis überraschte selbst die Unternehmensberater von RegioData, vor allem im Vergleich zur Kaufkraft der einzelnen Gemeinden. Anders als vermutet finden sich in armen Gegenden nicht die meisten Menschen, die eher nur auf sich selbst schauen, sagte Geschäftsführer Wolfgang Richter. Im Gegenteil: Gerade wenn die finanziellen Mittel sehr beschränkt sind, werde mehr auf die anderen geachtet.

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