„Königrufen“: Tarock spielen wieder populär

Es ist das „Spiel der Könige“: das Kartenspiel Tarock wird in Salzburg immer populärer. Kurse in der Volkshochschule, Kartenrunden in Wirtshäusern und sogar große Tarock-Tuniere werden in Salzburg veranstaltet.

Die bunten Tarockkarten sind etwa größer als normale Spielkarten und werden von römischen Zahlen dominiert. Die ersten Hinweise auf dieses alte Kartenspiel stammen aus dem Mittelalter. Das älteste Tarock-Spiel wurde für den Herzog Giovanni Sforza 1450 in Mailand hergestellt.

Tarock Trend Kartenspiel

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Die Tarockkarten sind größer als normale Spielkarten

Am Institut für Spieleforschung der Universität Mozarteum gibt es eine Kopie dieses besonderen Kartenspiels des Herzogs. Denn es hat eine Eigenheit, sagte Spieleforscher Rainer Buland. „Das Besondere ist, dass wir die normalen Zahlkarten und die Hofkarten haben - so wie bei jedem Kartenspiel. Aber wir haben hier auch die Trumpfkarten.“ Das heißt, es gibt zu den vier Farben Herz, Caro, Pik und Kreuz zusätzlich 22 Tarockkarten. Die Höchste davon ist der Narr oder Gstieß.

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Tarockieren wieder im Trend

Kurse an der Volkshochschule, Kartenrunden in Wirtshäusern und eigene Tarock - Tuniere. Das Tarockieren wird wieder populär.

Eigene „Salzburger“ Tarockkarten

Anlässlich der Feier 200 Jahre Salzburg bei Österreich 2016 gestaltete der Grafikdesigner Werner Hölzl ein „Salzburger Jubiläums Tarock“, bei dem auf den Trumpfkarten verschiedene Salzburger Bräuche dargestellt sind. Der Narr oder Gstieß wird hier zum Hanswurst. Viereinhalb Monate und 1.000 Arbeitsstunden hat der Grafiker dafür investiert und hofft seinen „Funken für das Tarockspiel zu Papier gebracht zu haben.“

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Die „Salzburg Edition“ zeigt Salzburger Bräuche auf den Tarockkarten

Königrufen mit Training für das Gehirn

Für viele Tarockierer ist die Vielfältigkeit das Faszinierende an diesem Spiel. Denn man kann alleine spielen oder sucht sich durch Rufen eines Königs einen Partner. Außerdem ist Tarockieren Training für die Gehirnzellen. Das sah auch Spieler Andreas Weiss aus Salzburg so: „Bei 22 Trümpfen den Überblick zu behalten ist eine Herausforderung.“ Und Ansuela Braunschmid aus Salzburg fügte hinzu: „Das Tarockieren ist ein intelligentes Spiel. Es ist kein Glücksspiel - und das gefällt mir. Denn man kann auch mit einer Karte, die nicht so gut ist, gewinnen. Das ist einfach genial!“

Der letzte Stich: Pagat ultimo

Für jeden Tarockspieler ist es aber auf jedem Fall eine wahre Freude, wenn man es schafft, mit dem niedrigsten Tarock, dem so genannten Pagat, den letzten Stich zu machen.

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Entweder man trifft sich zum Tarockieren im Wirtshaus oder geht zum einem Tarock-Tunier