Weiter Rätsel um zerstörtes Glasgipfelkreuz

Es ist weiter unklar, wie das Glasgipfelkreuz der 2.339 Meter hohen Schartwand bei Werfenweng (Pongau) zerstört worden ist. Für den Hersteller deutet einiges auf eine vorsätzliche oder versehentliche Beschädigung hin.

Bei der Glasproduktionsfirma Gasperlmair in Wagrain (Pongau) wurde das einzigartige Gipfelkreuz 2010 gefertigt. Es wurde dann per Hubschrauber zur Schartwand geflogen und aufgestellt. Vergangene Wochen fanden Tourengeher das umgestürzte und zerstörte Glaskreuz. Dass Kälte oder Wind ihm so zugesetzt haben, dass es zerbrach, glaubt der Glasunternehmer Josef Gasperlmair nicht: „Dass das Kreuz aus Witterungseinflüssen gebrochen ist, kann man absolut ausschließen.“

Zerstörtes Glas Gipfelkreuz wird in Werkshalle untersucht

ORF

Bei der Herstellerfirma in Wagrain wurde das Kreuz am Dienstag untersucht

„Druckstelle durch harten Gegenstand“

Die Untersuchungen des mittlerweile wieder ins Tal geflogenen Kreuzes am Dienstag ergaben ein anderes Bild: An der Stelle, wo der Gipfelbuchkasten montiert war, zeigten sich Spuren. „Nach meiner Einschätzung ist irgendwie mit einem harten Gegenstand zwischen dem Kasten, wo das Gipfelbuch drinnen ist, und dem Glas eine Druckstelle erzeugt worden“, betonte Gasperlmair. „Dadurch ist die Scheibe kaputtgegangen.“ Denn massiver Druck an der Glaskante kann das Glas zum Zerbrechen bringen.

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Zerbrochenes Glasgipfelkreuz: Weiter Rätsel

Warum das Glasgipfelkreuz der Schartwand bei Werfenweng zerbrach, ist weiter unklar. Es gibt mehrere Möglichkeiten.

Initiator will „Beweise und Fakten“

Ob das Gipfelkreuz möglicherweise versehentlich oder vorsätzlich beschädigt wurde, lässt sich derzeit nicht sagen. Der Initiator des Glaskreuzes, Roland Steiner vom Edelweißclub Salzburg, gab sich am Dienstag zurückhaltend: „Was jetzt feststeht - das haben wir im Werk festgestellt -, dass drei Punkte offensichtlich waren, wo Gewalt angewendet worden sein muss.“ Vermutungen über die Ursache wollte Steiner nicht anstellen: „Man muss Beweise und Fakten haben, dann kann man erst was sagen. Alles andere wäre Spekulation.“

Die Polizei nahm jedenfalls Ermittlungen auf. Das Gipfelkreuz auf der Schartwand war für viele Bergsteiger eine Besonderheit. Ob auf dem Gipfel im Tennengebirge wieder ein Glaskreuz aufgestellt wird, ist noch nicht entschieden.

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