Salzburgs Handel trotzt Online-Geschäft

Trotz des stark gestiegenen Online-Handels haben sich die Verkaufsflächen im Salzburger Handel innerhalb weniger Jahre vervierfacht. Einen Verdrängungswettbewerb zwischen Online- und stationärem Handel sehen Experten nicht.

Im Gegenteil: Beide Modelle arbeiten offenbar immer enger zusammen. Der Handel gilt als Salzburgs wichtigster Wirtschaftszweig mit den meisten Mitarbeitern und den höchsten Umsätzen. Daran ändert auch der rasant wachsende Online-Handel nichts. Vor allem bei Bekleidung sind die Umsätze im Internet teilweise um das fünfzehnfache gestiegen.

Online-Bestellung

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Die Umsätze im Online-Handel sind massiv gestiegen

Davon profitieren nicht nur die Onlinehändler selbst: Paketdienste wie Post oder DHL haben in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom erlebt. Das Geschäft im Netz geht aber nicht zulasten herkömmlicher Geschäfte. Im Gegenteil: Die Zukunft dürfte ein Verschmelzen beider Welten sein, sagt die Sprecherin des Handelskonzerns Spar, Nicole Berkmann.

„Wohin die Reise genau geht, ist noch nicht klar“

„Die Umsätze aus dem Online-Handel steigen. Gleichzeitig gibt es aber auch Tendenzen, dass gerade auch Online-Händler wieder zurück in den stationären Handel gehen und Geschäfte aufbauen. Wo hier die Reise genau hingehen wird, ist derzeit noch nicht klar. Viele Handelsbereiche wie etwa der Buchhandel oder der Textilhandel spüren das steigende Online-Geschäft aber sehr wohl.“

Einkaufen im Europark

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Trotzdem behaupten sich die stationären Geschäfte bisher mit Erfolg

Das Zauberwort heißt im Manager-Deutsch: Multi Channeling, also mehrere Kanäle gleichzeitig zu bedienen. Im Sportartikelhandel werden zum Beispiel Schuhe im Netz bestellt und im Geschäft abgeholt oder umgekehrt im Geschäft ausgesucht und im Netz bestellt. Beides sei heute schon durchaus übliche Praxis - und zwar nicht nur bei den großen Ketten, betont der Sprecher des Bereiches Versand-und Onlinehandel in der Salzburger Wirtschaftskammer, Michael Moser.

„Große setzen Mittlere und Kleine unter Druck“

„Ich glaube, dass mittlerweile der Druck von den Großen kommt und somit auch mittlere und kleinere Händler gezwungen sind, etwas zu tun. Stationäre Händler, die zum Beispiel zehn Mitarbeiter haben, nehmen das schon sehr ernst und versuchen, zum Beispiel bei Google oder in anderen Suchmaschinen gefunden zu werden. Die packens jetzt quasi auch an und das spürt man jetzt schon zunehmend.“

Die größte Sorge der Händler bleibt freilich, dass langfristig Kaufkraft aus Österreich abfließen könnte. Ladengeschäfte sind ortsgebunden, Online-Händler dagegen nicht. Wer im Internet bestellt, überweist sein Geld dann eben oft ins Ausland.

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Trotz des stark gestiegenen Online-Handels haben sich die Verkaufsflächen im Salzburger Handel innerhalb weniger Jahre vervierfacht. Einen Verdrängungswettbewerb sehen Experten nicht.

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