7,5-Kilometer-Kultabfahrt wieder offen

Die 7,5-Kilometer-Abfahrt vom Salzburger Hausberg, dem Untersberg (Flachgau), ist eine Herausforderung und Kult. Seit wenigen Tagen ist sie wieder geöffnet - nach zwei Wintern, in denen sie praktisch gar nicht zu befahren war.

Vom Salzburger Hochthron am Untersberg bis ins Tal nach Grödig-Fürstenbrunn mit den Skiern abzufahren, ist für viele Wintersportler aus dem Großraum Salzburg fast schon ein Muss. Doch der Genuss ist in den letzten Jahren selten geworden. Im vergangenen Winter war es gar nicht möglich, auf der Piste abzufahren, im Winter davor nur sehr eingeschränkt an wenigen Tagen.

Skiabfahrt vom Untersberg bei Grödig (Flachgau) im Winter

ORF

Die 7,5-Kilometer-Abfahrt ist für viele Salzburger im Winter ein „Muss“

„Die muss man einmal im Jahr machen“

Doch heuer ist dank vielen Schnees und der Kälte anders - und das zieht viele Skifahrer aus der Umgebung an: „Ich bin heuer jetzt das erste Mal da“, schilderte am Freitag beim ORF-Lokalaugenschein Erika Weißenbacher aus der Stadt Salzburg. „Die letzten zwei Jahre war Pause, weil ja nie ein Schnee war. Es sollte doch viel Schnee sein, weil die Abfahrt ja nicht ganz einfach ist. Aber sie ist immer wieder schön. Als Salzburger muss man sie einmal im Jahr machen.“

Herbert Schweighofer aus Hallwang (Flachgau) war heuer schon zum dritten Mal da: „Wir fahren, sobald das Wetter passt.“ Und auch ein ganz junger Abfahrer wagte sich am Freitag auf den Untersberg - der dreijährige Felix mit fachkundiger Anleitung seines Vaters Robert, der bei der Bergrettung aktiv ist: „Ich bin ein Untersbergzwerg“, sagte Felix - und fuhr selbst rund 400 Höhenmeter bis zur Schweigmühlalm. Von dort holte ihn der Skidoo dann ab.

Vater mit Kind beim Skifahren

ORF

Auch der dreijährige Felix war mit seinem Vater am Untersberg unterwegs

Schwierige Präparierung

Die Piste vom Untersberg ist seit wenigen Tagen wieder durchgehend präpariert und freigegeben - und dürfte es dank des tiefwinterlichen Wetters auch einige Zeit lang bleiben. Dabei ist die Präparierung auf dem felsigen Untersberg schwierig, schildert Stefan Helminger vom Pistendienst der Untersbergseilbahn: „Am Untersberg ist das Schwierige, dass heroben immer der Wind geht, wenn es schneit. Dadurch haben wir relativ wenig Schnee. Du musst immer suchen, dass du genug findest, um präparieren zu können. Unten ist es kein Problem, aber heroben ist es immer schwierig, weil es so abgeblasen ist.“

Skiabfahrt vom Untersberg bei Grödig (Flachgau) im Winter

ORF

Die Abfahrt beginnt unterhalb des 1.853 Meter hohen Salzburger Hochthrons

Am Freitag nützten auch viele Tourengeher die Piste zum Aufstieg. Trotz des regen Betriebs mit Skifahrern und Tourengehern ist für die Bergretter im Winter bei der Untersbergabfahrt nicht viel zu tun, sagt Ernst Schörghofer von der Bergrettung Grödig: „Wir haben am Wochenende Pistendienst. Wir haben ja unsere Skihütte auf der Schweigmühlalm. Die sperren wir jetzt am Wochenende auf. Wir haben kleinere Verstauchungen oder solche Sachen zu behandeln. Schlimme Unfälle haben wir im Winter am Untersberg Gott sei Dank wenig.“

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Untersberg: Seltenes Abfahrtsvergnügen

Die Abfahrt vom Untersberg bis ins Tal ist seit wenigen Tagen wieder präpariert und befahrbar - ein mittlerweile seltenes Vergnügen.

1.400 Meter Höhenunterschied

Wer sich die Untersbergabfahrt vornimmt, der kann im Normalfall gut skifahren. Denn sie ist mehr als doppelt so lange wie die Kitzbüheler Streif und hat mit 1.400 Höhenmetern den eineinhalbfachen Höhenunterschied.

Peter-Paul Hahnl, salzburg.ORF.at