Wildzählung nach Rechnungshofkritik

Zurzeit wird im ganzen Land Salzburg der Wildbestand erhoben, um Kritik des Rechnungshofes zu begegnen. Der hatte ja 2015 bemängelt, dass Salzburgs Schutz- und Bannwälder durch zu viel Wild unter zu viel Verbiss leiden.

Salzburg müsse bei den Abschussquoten mehr auf den Schutz und die Erhaltung der Wälder achten - das kritisierte der Bundesrechnungshof in einem Bericht im Herbst 2015. Denn zu viel Wild im Wald bringt auch mehr Verbissschäden - gerade an jungen Bäumen.

Hirsch im Schnee

ORF

Zuviel Wild im Wals sorgt für Verbiss-Schäden

Der Rotwild-Bestand in Salzburg wird von der Salzburger Jägerschaft mit 19.000 Tieren beziffert. Bei Rehwild geht man von 40.000 aus. Aktuell werden Hochwildzählungen an Futterstellen durchgeführt - so wie diese Woche am Fuß des Untersbergs in Grödig-Glanegg (Flachgau). Es gehe darum, zuverlässige Daten zu gewinnen, sagt Kurt Schlechtleitner von der Rotwild-Hegegemeinschaft Untersberg: „Die Daten werden dann mit dem Futterverbrauch verglichen, den man hat. Man hat mehrere Parameter, wo man dann sieht: Aha, das Wild ist jetzt dann da. Das wird ja nicht einmal gezählt - sondern der Revierbetreuer kennt ja seinen Revierstand an Wild. Er kann dadurch auch bestätigen, dass der Bestand da ist.“

Ziel: „Verjüngung des Waldes nicht verhindern“

Die Zählungen sind die Grundlage für Abschusspläne, die dazu dienen, den Wildbestand zu regulieren und dadurch den Wald vor Verbissschäden gerade im Winter zu schützen. Zusätzlich läuft noch ein Wildeinflussmonitoring. Dabei wird die Waldverjüngung auf 278 Probeflächen untersucht: „Da werden alle kleinen Bäume zwischen 30 und 200 Zentimetern dahingehend beurteilt, ob sie verbissen sind oder nicht“, sagt der Salzburger Forstdirektor Franz Lanschützer.

Dieses Monitoring findet seit 2004 in einem dreijährigen Rhythmus statt. Das Ergebnis der letzten Untersuchung war, dass sich der Zustand des Waldes im Großteil des Landes verbesserte - nur im Flachgau war der Zustand schlechter: „Wir brauchen ausreichend junge Bäume, damit der Wald gesichert ist und wieder wirklicher Wald nachwächst. Es geht darum, dass der Wildeinfluss nicht so groß ist, dass die Verjüngung des Waldes verhindert wird“, sagt Lanschützer.

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Wildzählung für Konzept gegen Verbiss

Im Land Salzburg werden zurzeit gerade die Wildbestände gezählt, um neue Abschusspläne zu erstellen. So soll der Wald geschützt werden.

Konzept gegen Wildschäden

Um dieses Ziel zu erreichen und damit Waldschäden in Grenzen zu halten, ist ein entsprechendes Konzept nötig: „Da gibt’s eine Vielzahl von Maßnahmen - über den entsprechenden Abschuss, damit man den Wildbestand auf einer dahingehend angepassten Größe lässt. Aber auch dahingehend abgestimmte waldbauliche Maßnahmen, dass wir auch nicht eine Reduktion des Verbisses auf wenige Pflanzen haben - und damit eben auch einen geringeren Schaden“, sagt Frank Diehl von der Forstverwaltung Mayr-Melnhof am Untersberg.