Salzburger hilft in Erdbebengebiet

Der Salzburger Erwin Schrümpf hilft jetzt in Norcia in Mittelitalien - zwei Monate nach dem schweren Erdbeben. Die Bergstadt wurde von den Erdstößen schwer beschädigt. Viele Menschen leben in Zelten oder Wohnmobilen.

Hunderte Kilometer und eine stundenlange Autofahrt liegen hinter Erwin Schrümpf, als er die kleine mittelalterliche Stadt Norcia im Apennin erreicht. Im Kofferraum hat er jede Menge Lebensmittel für jene, die beim Erdbeben alles verloren haben: „Wir haben in Österreich Spendengelder gesammelt“, schildert Schrümpf. „Wir haben dann die Lebensmittel vor Ort eingekauft - die nächste Einkaufsmöglichkeit ist 50 Kilometer von Norcia entfernt. Wir bringen dann die Sachen hier herauf.“

Erwin Schrümpf trägt Schachteln mit Lebensmitteln

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Erwin Schrümpf hilft mit Lebensmitteln

„Viele wissen nicht, wie schlimm es hier ist“

Schrümpf baute in den letzten Jahren in Salzburg eine private Griechenlandhilfe auf. Jetzt hilft er auch in Italien - unbürokratisch und direkt vor Ort: „Wir haben hauptsächlich private Spender. Wir haben einige Vereine, die uns mit Spenden helfen. Und wir haben auch viele Firmen, die uns mit Spenden unterstützen. Die Spendenbereitschaft ist groß, die ist da. Nur: Die Leute wissen’s meistens gar nicht, wie schlimm es den Menschen hier vor Ort geht. Von den Temperaturen ist das ein Winter wie bei uns.“

Von den knapp 5.000 Einwohnern wollen nur einige hundert den Winter oben am Appennin ausharren. Die meisten leben auf der Straße - in Containern, Zelten oder Wohnwägen: „Der Umstand, dass da jemand aus Österreich zu uns kommt, sich Zeit nimmt und so viele Kilometer zurück legt, um uns zu helfen, das hat für uns mindestens doppelt so viel Wert“, schildert Luigi Pannacci.

Erdbebentrümmer und Einsatzkräfte in italienischer Stadt (Norcia)

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In Norcia sind die Spuren des Erdbebens vor zwei Monaten noch überall zu sehen

Norcia: „Wir brauchen Unterstützung“

„Norcia wird’s schaffen, auch danke eurer Hilfe“, ergänzt Alberto Allegrini. „Im Moment sind wir wie ein kleines Kind, das wieder laufen lernen muss. Darum brauchen wir Unterstützung.“

Das Erdbeben zerstörte viele Gebäude - so auch das 600 Jahre alte Haus der Bauernfamilie Severini-Perla. Seit zwei Monaten lebt sie nun schon im Container, den ihr der Zivilschutz zur Verfügung stellte. Zumindest den Stall für die Kühe ist noch benutzbar: „Meinen Tieren geht es den Umständen entsprechend gut“, sagt Landwirt Massimo Severini-Perla. „Aber 70 Prozent aller Bauern geht’s wirklich schlecht. Viele können ihre Tiere nirgends unterstellen, und Mensch wie Tier leiden besonders unter dieser Kälte.“

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Salzburger hilft in Italien

Der Salzburger Erwin ist jetzt ins italienische Erdbebengebiet gefahren, um

Aufräumarbeiten laufen

Im Stadtkern von Norcia gehen unterdessen die Aufräumarbeiten weiter. Der Weg zum Wiederaufbau ist lang. Aber mit vereinten Kräften und vielen helfenden Händen soll Norcia so schnell wie möglich wieder aufgebaut werden - noch schöner, als es vor dem Erdbeben schon war.

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