Wintermärchen im Schneeloch Gaißau

Die wirtschaftlich schwer angeschlagene Skischaukel Gaißau-Hintersee präsentiert sich derzeit als Wintermärchen und Schneeloch. Der viele Pulverschnee nach dem Sturmtief zeigt, welches Potenzial die Region hat. Die meisten Lifte fahren.

Wintermärchen Pulverschnee Pulver Gaißau Skischaukel Krispl Winter Schneemassen

Gerald Lehner

Wochen- und monatelang dominierte der Schneemangel die Schlagzeilen. Nun sind die Schneemassen da, und nur wenige genießen sie

Ein Zauber wie im Westen von Kanada, sagt die Tourengeherin Carina Brunnauer, die wir auf dem Gipfel treffen. Ja, wie in den Coast Mountains um Vancouver. Massen von Pulverschnee, kaum vom Wind verfrachtet, ein Traum. Dazu am Morgen noch arktische 13 Grad unter Null und ein guter Tee im Rucksack.

Kaum Besucher

Mittwochvormittag kann man in Gaißau-Hintersee die wenigen Pistenkkifahrer und Snowboarder sehr leicht zählen. Die meisten Lifte fahren, und auf dem Wieserhörndl und seinen Nebengipfeln tummeln sich ein paar Tourengeher. Neuschnee, wohin man blickt. Es ist erstaunlich, dass nicht mehr Gäste diesen wolkenlosen und stabilen Tag nach dem sehr ergiebigen Tief nutzen. Fernsicht nördlich bis zum Bayerischen Wald und an die tschechische Grenze, nach Süden hin zwischen Tennen- und Hagengebirge hindurch bis zum Ankogel nach Kärnten.

Bildergalerie:

Als Schneeloch bewährt

Über Jahrzehnte galt die Skischaukel Gaißau-Hintersee als verlässliches Schneeloch der Nordalpen - gleich hinter der Stadt Salzburg und hinter Hallein, ehe mehrere Winter hindurch die Versorgung durch Frau Holle zu wünschen übrig ließ und das beliebte Kinder- und Familienskigebiet in die wirtschaftliche Krise und letztlich in die laufende Insolvenz stürzte. Der Kurvenlift in Krispl-Gaißau und einige Lifte weiter oben sind derzeit in Betrieb. In der Region hoffen sehr viele, dass das Skigebiet gerettet werden kann. Hier gab es in den letzten 20 Wintern sehr oft deutlich mehr Schnee als in berühmteren Orten. Der Mittwoch bot einen euphorisch-wehmütigen Rückblick auf diese Zeiten. Insgesamt vier Gipfel haben wir überschritten und wollen gar nicht mehr aufhören.

Gerald Lehner, salzburg.ORF.at

Links: