K.o.-Tropfen auf Sportlerball: Mehr Opfer

Bei der Polizei in St. Gilgen haben sich jetzt weitere Opfer gemeldet, denen auf einem Sportlerball K.o.-Tropfen ins Getränk gemischt worden sind. Insgesamt sieben Personen haben Anzeige erstattet.

Auf der Suche nach dem oder den Tätern haben die Ermittler aber noch keine Spur. Der Nachweis ist schwierig. Die insgesamt sieben Opfer der K.o.-Tropfen klagen alle über dieselben Symptome: Ihnen wurde plötzlich sehr übel. Und sie haben einen sogenannten „Filmriss“ erlitten, können sich also an den Sportlerball am Samstag in St. Gilgen-Abersee kaum mehr erinnern.

Bei den Opfern handelt es sich um vier Männer und drei Frauen. Sie stammen alle aus der Umgebung am Wolfgangsee und sind laut Polizei zwischen 17 und 26 Jahren alt. Ihnen dürfte ein Unbekannter auf dem Ball K.o.-Tropfen in die Getränke gemischt haben. Eines der Opfer wurde noch am Sonntag in den frühen Morgenstunden von Freunden völlig verwirrt bei der Bar des Balles gefunden.

Noch keine konkreten Hinweise auf Täter

Da es ihm auch am Sonntag nicht besser ging, untersuchte ihn ein Arzt und fand Spuren des Betäubungsmittels. Bei allen anderen Opfern ist ein derartiger Nachweis nicht mehr möglich, da sich das Betäubungsmittel nach wenigen Stunden im Körper restlos verflüchtigt.

Konkrete Hinweise auf den Täter in Abersee gibt es trotz eines Aufrufes der Polizei noch keine. Für die Ermittler ist der Fall von K.o.-Tropfen bei dem Ball jedoch sehr ungewöhnlich, denn die Opfer wurden weder bestohlen noch irgendwie sexuell belästigt. Es sei also möglich, dass es sich um einen schlechten Scherz handle, sagt die Polizei.

Nachweis von K.o.-Tropfen äußerst schwierig

Üblicherweise wird der mögliche Einsatz von K.o.-Tropfen im Zusammenhang mit Taschendiebstählen oder sexuellen Handlungen angezeigt. Der Nachweis ist jedoch äußerst schwierig. So hatte die Polizei 2015 in ganz Salzburg nur in vier Fällen einen konkreteren Verdacht auf den Einsatz der Tropfen. Wirklich nachgewiesen wurde ein Betäubungsmittel nur in einem Fall.

Da der Nachweis der Betäubungsmittel aber so rasch erfolgen muss, dürfte die Dunkelziffer wesentlich höher sein. Deshalb rät die Polizei, in Lokalen oder bei öffentlichen Partys nie das eigene Glas aus dem Blick zu lassen.

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