Louvre, Luther und Zweig

Unter dem Titel „Art Royal“ zeigt das Salzburg Museum im Sommer 80 Zeichnungen aus einer Sammlung des Pariser Louvre. Dazu gibt es 2017 neue Schwerpunkte über Stefan Zweigs Blick auf Österreich, 500 Jahre Reformation und Evangelische in Salzburg.

Die filigranen Blätter aus dem Louvre in der französischen Hauptstadt von Michelangelo, Raphael und Rubens werden einer der Höhepunkte des heurigen Ausstellungsjahres werden, kündigte Museumsdirektor Martin Hochleitner am Dienstag bei der Präsentation des Jahresprogramms an. „Art Royal“ ist eine Art Gegenbesuch: 2016 präsentierte der Louvre Werke aus der Barocksammlung des Salzburg Museums in Paris. Im Sommer werde die Zusammenarbeit mit der Leihgabe von Zeichnungen aus der Sammlung von Everhard Jabach (1618-1695) fortgesetzt.

Stefan Zweig

Stadt Salzburg

Der von Austrofaschisten bzw. der katholischen Diktatur unter Dollfuß (je nach parteipolitischem Standpunkt) und Nazis vertriebene Schriftsteller Stefan Zweig

Schwerpunkt Stefan Zweig

Neben „Art Royal“ planen die Salzburger Museumsmacher unter dem Titel „Ich gehöre nirgends mehr hin!“ eine Ausstellung zu Stefan Zweig. Die „Schachnovelle“ als Zweigs letztes Werk ist Ausgangspunkt für die Schau, die sich dem Autor und seinem Werk ebenso widmet wie seiner Zeit in Salzburg.

Die Serie zu aus Salzburg stammenden Künstlern wird mit einer Präsentation von Werken von Lois Renner fortgesetzt. Gezeigt werden Arbeiten, in denen der Künstler sich mit Salzburg beschäftigt. Ein weiteres Ausstellungsprojekt begibt sich auf Spurensuche nach einer Verbindung des Renaissancemalers Albrecht Altdorfer zu Salzburg.

Auch 500 Jahre Reformation ein Thema

Unter dem Titel „ÖsterreichBilder“ werde man einen Dialog zwischen historischen Fotografien und zeitgenössischen Perspektiven eröffnen und einen Einblick in die fotografische Sammlung des Hauses geben, kündigte Hochleitner an. Die Schau begleitet ein Fotoprojekt, das einen umfassenden dokumentarischen Blick auf Österreich geben soll. Das Luther-Jahr greift das Salzburg Museum mit einer Ausstellung „Reformation 500 - Salzburg und der Protestantismus“ auf.

Festungsmuseum wird erneuert

Neben der Planung neuer Ausstellungen beschäftigt die Museumsmacher die Neugestaltung des Festungsmuseums. Es ist mit mehr als 650.000 Gästen das besucherstärkste Haus des Salzburg Museums. Rund 750.000 Euro sind budgetiert, um die Schau neu zu gestalten. „Wir werden uns dabei stark am Konzept der Landesausstellung orientieren und die Geschichte über Orte, Personen und Ereignisse erzählen“, sagte Hochleitner. Das Festungsmuseum wird sich auf das Thema „Salzburg im Mittelalter“ konzentrieren. Bis Ende 2018 soll die neue Schau fertig sein - umgestaltet wird Raum für Raum, damit man ohne Schließtage auskomme, kündigte der Museumsdirektor an.

„Sound of Music“-Center nun absehbar

Konkreter werden nun auch die Pläne für ein „Sound of Music“-Center im ehemaligen Barockmuseum beim Mirabellgarten. Man arbeite intensiv an einem Konzept dazu, heißt es im Salzburg Museum. Klar sei, dass das Haus revitalisiert und umgebaut werden muss. Auch wenn es noch kein Budget sowie keinen offiziellen Startschuss für die Realisierung gibt, ist das Management zuversichtlich, dass das „Sound of Music“-Center bis 2019 Gestalt annehmen könnte.

Über Hellbrunn sowie Kloster Nonnberg und Frohnburg als Standorte hat man auch nachgedacht. Das neue Museum soll aber zentral im Mirabellgarten im ehemaligen Barockmuseum und der Orangerie entstehen. Das Barockmuseum ist dort vor fünf Jahren ausgezogen. Das Gebäude muss renoviert und adaptiert werden. Es gilt zu klären, ob und wie man das Museum vom Mirabellgarten und von der Straße her betreten kann. Dazu sind auch die für Touristen äußerst wichtigen Toiletten ein Gestaltungsfaktor. Das neue „Sound of Music“-Center soll 2019 fertig sein.