Viele Radfahrer trotz Schnees

Trotz des vielen Schnees fahren zahlreiche Pendler in der Stadt Salzburg weiter mit dem Fahrrad - unter widrigen Bedingungen. Der Magistrat kommt beim Räumen der Radwege kaum nach. Auf den Straßen gibt es gefährliche Situationen.

Trotz Neuschnees setzen viele Salzburgerinnen und Salzburger für den Weg zur Arbeit weiter auf das Fahrrad - und das, obwohl die Radwege der Landeshauptstadt an vielen Stellen schneebedeckt sind. Manche Radler sind zwar mit Spikes und Winterausrüstung ausgestattet. Viele andere Zweiradfahrer sind aber auch deutlich weniger winterfest unterwegs: „Ich habe weder Profil noch Technik - ich probiere es auf gut Glück“, sagte eine Radlerin beim ORF-Salzburg-Lokalaugenschein.

Radfahrer bei Schneefall auf Radweg

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„Wenn man langsam und bedacht fährt, dann geht das“, meinte dagegen E-Bike-Fahrer Philipp Czermak. „Mit dem E-Bike geht das fein. Bis ich mein Auto ausgeschaufelt habe, bin ich schon in der Arbeit.“ Radfahrerin Gitti Menczel aus Freilassing (Bayern) war sich dennoch sicher: „Ich bin trotzdem irgendwie schneller. Die Busse haben ja immer wieder Verspätung.“

Räumdienst an „Grenze des Machbaren“

Das Radwegenetz in der Landeshauptstadt ist rund 185 Kilometer lang. Ab den Morgenstunden sind die Schneeräumer im Dauereinsatz - und sind beim Räumen der Radwege am Anschlag: „Man kommt durchaus an die Grenzen des Machbaren“, sagt Herbert Seebauer vom Bauhof der Stadt Salzburg. „Wir sind aber mit sieben Fahrzeugen unterwegs, um die Radwege bestmöglich frei zu halten.“

Radfahrerin bei Schneefall auf Radweg mit Räumtrupps

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Dort, wo die Radwege durch den vielen Schnee nicht passierbar sind, mischen sich die Radfahrer auf die Straßen unter die Autos - sehr zum Ärger mancher Vierrad-Lenker: „Das ist entsetzlich gefährlich. Ich ärgere mich über jeden, Radfahrer, der auf der Straße fährt“, sagte eine Autofahrerin.

Schneeräumung: Kapazitätsgrenze erreicht

Trotz des Wintereinbruchs bevorzugen etliche Salzburger nach wie vor das Fahrrad - auch wenn viele Radwege durch den Schnee rutschig sind.

„Man muss hinter Radfahrer langsam herfahren“

„Man muss schon selber als Autofahrer so aufpassen. Und wenn irgendein Fehler passiert, ist es ziemlich schlimm, glaube ich“, sagte ein Autolenker, Herbert Nosko aus Salzburg. „Man muss hinter dem Radfahrer einfach langsam herfahren. Man kann zurzeit nicht überholen.“ Der Magistrat appelliert bei den winterlichen Bedingungen jetzt an die Geduld - sowohl bei Autofahrern als auch bei Radlern.