Zigarettenautomaten ohne Schockbilder illegal?

Zigarettenautomaten könnten verboten werden. Sie tragen keine Schockbilder, wie sie die EU auch für Zigarettenschachteln vorschreibt. In Salzburg wären 800 Automaten betroffen, heißt es. Die Trafikanten sehen das anders.

Zigarettenautomat

APA/Roland Schlager

Manche sagen, ohne Schockbilder seien die Automaten illegal

Die Tabakrichtlinie der EU besagt, dass Raucher vor dem Erwerb von Zigaretten mit Warnhinweisen konfrontiert werden müssen - um den Kauf „noch einmal zu überdenken“. Schockbilder müssen laut dieser Theorie also sichtbar sein. Bei vielen Zigarettenautomaten ist das nicht der Fall. In Deutschland haben Behörden festgestellt, das Fehlen dieser Schockbilder sei rechtswidrig.

„Bekleben mit Folie jederzeit möglich“

Der Salzburger Trafikantensprecher Karl Schlager sieht darin aber kein Problem: „Beim Tabak gibt es ein Verkaufsverbot ohne Schockbilder, aber ein Präsentierverbot. Das Gleiche gilt für Automaten. Innen sind sie gesetzeskonform, und außen wäre es auch kein Problem, entsprechende Klebefolien aufzubringen. Das ist aber Sache der Automatenhersteller. Sobald das Gesetz wird, müssen sie das umstellen.“

Zehn Prozent der Umsätze mit Automaten

Das Gesundheitsministerium prüft nun mit dem Finanzministerium die Gesetzeslage. Für Trafiken würde ein Verbot hohe Einbußen bedeuten. Sie lukrieren zehn Prozent ihrer Umsätze mit Zigarettenautomaten. Allerdings bliebe der Tabakwirtschaft noch immer die Umrüstung mit Klebefolien und den Schockbildern. Viele Raucher sind aus eigener Erfahrung überzeugt, diese Bilder seien ohnehin wirkungslos. Sie besorgen sich für ihre persönlichen Packungen neutrale Etuis.