Gaißau-Hintersee: Zittern bei Kartenbesitzern

Angesichts der weiter unklaren Aussichten über die Zukunft des Skigebiets Gaißau-Hintersee (Flachgau/Tennengau) zittern jetzt auch die Saisonkartenbesitzer um ihr Geld. Denn die Lifte stehen weiter.

239 Euro kostete eine Saisonkarte für Erwachsene in Gaißau-Hintersee im Vorverkauf. Dafür hätte es 34 Pistenkilometer mit neun Sessel- und Schleppliften gegeben. Der Saisonstart wäre für den Dezember geplant gewesen. Jetzt fürchten aber viele Saisonkartenkäufer um ihr Geld, bestätigt auch der Krispler Bürgermeister Andreas Ploner (ÖVP): „Saisonkarten sind ein leidiges Thema - ich selber habe auch eine. Ich denke einmal: Alle Saisonkarteninhaber für das heurige Jahr werden wahrscheinlich - so wie’s derzeit aussieht - das Geld verloren haben.“

Auch Urlauber, die ein Reisearrangement gebucht haben - so wie Carsten Barth aus Berlin - sind durch die Unklarheit betroffen: „Mein Reiseveranstalter hat bis jetzt noch nicht einmal Kenntnis davon, dass der die Leute hier mit Inklusivpaketen wie Skipässen losschickt und vor Ort dann alle ein verdutztes Gesicht machen und nicht wissen, was los ist.“

Drehkreuze bei Sessellift Talstation in Gaißau

ORF

Gaißau-Hintersee sind die Drehkreuze weiter geschlossen

Kein Signal von chinesischem Haupteigentümer

Man werde sich auch bei diesem Problem um Entgegenkommen bemühen, versicherte hingegen am Mittwoch einer der drei Salzburger Minderheitseigentümer des Skigebiets. Die Seilbahnen sitzen auf rund 1,5 Millionen Euro Schulden. Noch ist die Hoffnung, dass die Lifte heuer doch noch fahren, nicht gestorben. Doch mit jedem weiteren Tag Stillstand schwindet sie. Der chinesische Haupteigentümer ließ ja eine Frist der Salzburger Minderheitseigentümer verstreichen.

Bürgermeister Ploner schätzt, dass bei einer Zerschlagung des Betriebs die Region mindestens fünf Millionen Euro Umsatz pro Jahr verlieren dürfte - alleine rund zwei Millionen davon in Gastro- und Hotelbetrieben sowie die privaten Zimmervermieter.

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