Höhen und Tiefen im Sportjahr 2016

Das Salzburger Sportjahr 2016 war geprägt von Höhen und Tiefen: Auf den Meistertitel der Fußballer folgte das K.O. in der Champions League. Bei Olympia landeten die Salzburger im geschlagenen Feld. Aber es gab auch Titel-Sensationen.

Alisa Buchinger ist Weltmeisterin. Die Salzburgerin beweist am für sie wichtigsten Tag des Jahres ihr Können und krönt in Linz ihre Karriere mit dem Titel. „Mit sechs, sieben Jahren war schon mein Ziel, irgendwann einmal Weltmeisterin zu werden. Aber es hat sich immer mehr entwickelt, dass ich gesagt habe: Ich mag das leistungsmäßig machen.“ Als Zusatzmotivation für das Karate-Team hebt das IOC die Sportart ins Olympiaprogramm - eine Hoffnung für Tokio 2020.

Alisa Buchinger jubelt nach Karate Wettkampf

Photo Plohe

Alisa Buchinger holte heuer Karate-WM-Gold

Enttäuschungen bei Olympia

Bei den Olympischen Spielen in Rio des Janeiro erfüllten sich die Hoffnungen der Salzburger nicht. Alle Athleten blieben hinter ihren Erwartungen und wurden in der Sportöffentlichkeit teilweise abgestraft. Ringer Amer Hrustanovic brachte den Frust nach seiner Olympia-Niederlage auf den Punkt: „Wenn irgendwer meint, dass er’s besser kann - bitte gerne, versucht euer Glück.“

Ludwig Paischer bei Kampf bei Olympia 2016 in Rio de Janeiro

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Ludwig Paischer beendete nach seiner Olympia-Erstrundenniederlage seine Karriere

Einen Schlussstrich zog Judokämpfer Ludwig Paischer. Sein Aus in Runde eins bedeutete auch das Ende einer langen, erfolgreichen Karriere. Europameister, Silber bei den Spielen in Peking, vierfacher Olympiateilnehmer. Das alles liegt nun hinter Ludwig Paischer.

Bei den Paralympics erfüllte sich dann der Traum einer Medaille. Günther Matzinger lief nach zwei Mal Gold in London zu Bronze in Rio: „Ich habe ehrlich gesagt nicht gewusst: Bin ich Zweiter, bin ich Fünfter? Es war so eng“, sagte er nach dem Rennen. „Wie dann der dritte Platz aufgeleuchtet ist, waren die Erleichterung und die Freude riesengroß.“

Red Bull Salzburg: Frust trotz Meistertitels

Gejubelt wurde auch beim Fußballmeister Red Bull Salzburg. Der fast schon obligate Meisterteller landete heuer zum zehnten Mal in der Bundesligageschichte in Salzburg. Euphorie kam trotzdem keine auf. Trainer Oscar Garcia spekulierte mit anderen Angeboten, die Fans ärgerten sich über die Vereinspolitik, die Zuschauer blieben aus und einige Spieler hatten Lust auf mehr und versuchten ihr Glück bei RB Leipzig in Deutschland.

Valon Berisha von Red Bull Salzburg weint nach Champions Qualifikations Niederlage

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Red Bull Salzburg scheiterte heuer neuerlich an der Champions-League-Qualifikation

Garcia blieb schließlich in Salzburg, aber am Ende der Herbstsaison ging der Vereins-Geschäftsführer. Er nahm die Erinnerung an das bittere Aus in der Champions-League-Qualifikation mit. Die Salzburger Mannschaft scheiterte im Heimspiel gegen Dinamo Zagreb in der Verlängerung. Ein Schock, der das Team lange begleitete: „Jeder geht in die Verlängerung, als hätten wir schon verloren. Das verstehe ich nicht. Dabei ist die Situation da 50:50 und wir spielen zu Hause. Da verstehe ich nicht, wie man da so negativ sein kann“, sagte Valentino Lazaro nach dem Qualifikations-Aus. Auch in der Europa League war für die Salzburger nicht viel zu holen: Sie schieden im Herbst in der Gruppenphase aus.

Über einen weiteren Titel durfte sich auch die Eishockeyabteilung der Salzburger Bullen freuen. Trainer Daniel Ratushny führte die Mannschaft zur dritten Meisterschaft in Serie. Der Trainer verließ aber das Team und ging in die Schweiz.

Wintersportler als Erfolgsbringer

Für die Erfolgskonstante sorgen einmal mehr die Wintersportler: Stefan Kraft aus Schwarzach, Salzburgs erster Tourneesieger seit Josef „Buwi“ Bradl flog am Kulm zu WM-Bronze im Einzelbewerb und mit der Mannschaft und entwickelte sich zur Nummer eins im ÖSV-Skispringerteam. Biathlet Simon Eder holte Bronze bei der Weltmeisterschaft in Oslo.

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Wechselhaftes Sportjahr 2016

Große Erfolge, aber auch ernüchternde Pleiten - das brachte das Jahr 2016 den Salzburger Sportlern. Christopher Pöhl fasst zusammen.

Rekordmann Marcel Hirscher

Überragend war einmal mehr Marcel Hirscher. Der Weltcuptitelverteidiger ließ in der Saison 2015/16 alle Schwierigkeiten hinter sich und gewann insgesamt acht Weltcuprennen. Am Ende jubelte er vorzeitig zum fünften Mal über die große Kristallkugel in Folge, schrieb damit Skigeschichte und konnte die letzten Rennen als Sieger genießen: „Es ist ein Spaß, eine Gaudi. Du stehst am Start und in Wahrheit geht’s um nix - außer, dass man Spaß hat und seinen Sport machen darf. Das vergisst man hin und wieder, wenn’s um eine große Kugel geht“, sagte er zum Weltcupfinale 2016.

Marcel Hirscher jubelt mit Weltcup Kristallkugeln

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Marcel Hirscher holte 2015/16 seinen fünften Gesamtweltcup - und führt auch in der laufenden Saison

Und auch im Gesamtweltcup 2016/17 führt Marcel Hirscher wieder - mit deutlichem Abstand vor seinen Verfolgern.

Abseits der Weltcuppisten krönte sich Eva Walkner aus Kuchl erneut zur Weltmeisterin der Freeriderinnen, dachte kurz an Rücktritt, machte dann aber weiter. Auch ihr Bruder Matthias Walkner sorgte für Schlagzeilen. Sein schwerer Sturz bei der Rallye Dakar ist für ihn aber Antrieb, ein Jahr später zurückzukehren und es besser zu machen.

Rallyeauto von Hermann Neubauer

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Der Lungauer Hermann Neubauer holte den Rallye-Staatsmeistertitel erstmals nach Salzburg

Erster Rallye-Titel für einen Salzburger

Für das motorsportliche Highlight sorgte Hermann Neubauer. Was jahrelang schon fällig war, gelang ihm 2016: Der Lungauer wurde der erste Salzburger Rallye-Staatsmeister: „Es macht mich wirklich unglaublich stolz. Das ist wirklich unser großes Ziel gewesen. Wir haben alle an einem Strick gezogen, dass wir das schaffen. Ich bin wirklich so stolz auf alle Leute.“