Hartgesottene Schwimmer im eiskalten Wasser

Hartgesottene Schwimmer aus Salzburg, Oberösterreich, Kärnten und Bayern treffen sich wöchentlich am Waginger See, um bei jedem Wind und Wetter ins Wasser zu steigen. Auch diese Woche wurde geschwommen - im 2,7 Grad kalten Nass.

Jetzt im Winter schwimmen nur die härtesten Profis - denn schließlich steigt ein echter Eisschwimmer niemals mit Neoprenanzug, sondern nur mit Badehose oder Badeanzug ins Wasser. Mittwochabend maß Carlos Adrena aus Kärnten die Wassertemperatur im Waginger See (Bayern) - und kam auf die 2,7 Grad.

Adrena ist einer der fünf Schwimmerinnen und Schwimmer, die an diesem Abend an den See gekommen sind. Auch Hansjörg Ransmayr von der Wasserrettung Bischofshofen (Pongau) ist angereist. Er durchquerte heuer schon die Donau und schwimmt regelmäßig in der eiskalten Salzach. Seine Motivation für das Eisschwimmen beschreibt er so: „Damit geht immer eine kleine Mutprobe einher. Man hat zuerst eine Ertrinkensangst. Aber dann adaptiert man sich sehr schnell und man wird dann sehr locker. Ich sage immer: Das ist Yoga im Wasser.“

Neoprenanzug „absolutes No-Go“

Jeder der Eisschwimmer hat auch eine Rettungs-Schwimmboje dabei: „Ich schwimme nie ohne - ob im kalten oder im warmen Wasser“, sagte Mirko Röwer. „Die ist wirklich lebensrettend.“

„Das sind wirklich harte Kerle - wir machen solche Sachen eigentlich nur mit dem Neoprenanzug“, kommentierte Thomas Hiederer von der Wasserwacht Waging, einer der Zuschauer. Für Eisschwimmer Mario Spielauer ist so ein Neoprenanzug aber ein „absolutes No-Go. Zum Eisschwimmen gehört wirklich nur eine Badehose und eine Badehaube - und die nur aus dem Grund, weil sich die Sinnesorgane nicht trainieren lassen. Man muss die Ohren irgendwie dicht machen.“

Nächste Woche WM in Burghausen

Organisator Mario Spielauer - ein gebürtiger Oberösterreicher, der in Waging lebt - hat auch sportliche Ziele: Er tritt zwischen 5. und 8. Jänner 2017 in Burghausen (Bayern) bei der Eisschwimm-Weltmeisterschaft im Staffelbewerb an.

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Eingeschworene Eisschwimmer

Einmal pro Woche das ganze Jahr über durchschwimmt eine Gruppe aus Österreich und Bayern den Waginger See - auch Ende Dezember.

Nach dem Schwimmen „ist es furchtbar“

Für Eisschwimmerin Doris Carstensen ist das Heraussteigen aus dem Wasser nach dem Eisschwimmen „nicht so schön. Das ist fürchterlich.“ Auch für Mirko Röwe ist der „schwierige Teil“, nach dem Schwimmen mit den eiskalten Fingern wieder zu den Socken und Schuhen zu kommen. Dafür stehen zum Glück die Betreuer bereit.

Eine dieser Betreuer ist Nadine Albrecht. Sie würde „nie im Leben“ selbst in das eiskalte Wasser steigen. „Aber mein großer Bruder schwimmt heute mit - deshalb bin ich dabei und stehe ihm bei.“ Nach dem Schwimmen zog Ransmayr zufrieden Resümee: „Frisch, aber zünftig - genauso, wie es gehört.“ Und nächste Woche kommen sie wieder, die Eisschwimmer im Waginger See.

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