Das war das Chronikjahr 2016

Für die Einsatzkräfte in Stadt und Land Salzburg war das Jahr 2016 durchwachsen: Großes Aufsehen erregten ein mysteriöser Badewannen-Mord, der tödliche Absturz der Kunstflug-Legende Hannes Arch und der rätselhafte Tod eines Lokführers.

Mordalarm herrschte Anfang Juli in der Stadt Salzburg: In einer Wohnung in der Elisabethstraße lag ein toter Serbe. Der 30-jährige war gefesselt und erwürgt worden. Die Täter hinterließen jedoch Spuren, schildert Karl-Heinz Pracher von der Salzburger Kriminalpolizei.

„Während der Befragungen und Ermittlungen haben wir durch Zeugen immer wieder gehört, dass sich nach der Tat zwei Personen vor der betreffenden Wohnung bzw. im Umfeld dieses Hauses aufgehalten hatten“, schildert Karl-Heinz Pracher von der Salzburger Kriminalpolizei. Einer der Männer verlor dabei seine Asylkarte. Der 19-jährige Syrer wurde festgenommen, wenig später auch sein Komplize. Beide legten ein Geständnis ab.

Wohnblock in der Stadt Salzburg

ORF

In diesem Haus in der Elisabethstraße wurde ein Serbe ermordet

Taxiräuber sperrten Opfer in Kofferraum

Brutal gingen zwei junge Männer vor, die im März einen Taxilenker überfielen. Die beiden sperrten ihr Opfer in den Kofferraum und ließen es in Bischofshofen wieder frei. Auf dem Rückweg fuhren die Burschen allerdings in eine Radarfalle, das Foto überführte die Verdächtigen.

Ein tragischer Verkehrsunfall erschütterte Salzburg im April: Auf der Lammertalstraße stießen zwei Autos frontal ineinander. Zwei kleine Mädchen im Alter von 15 Monaten und vier Jahren kamen dabei ums Leben, ihre Mutter überlebte. Ebenso tragisch ist der Unfalltod einer Köstendorferin Anfang November in Zell am Moos. Die 53-Jährige Radfahrerin wurde von einem Autofahrer gestreift und starb. Der Lenker fuhr einfach weiter. Die Polizei sucht nach ihm.

Große Trauer über den Unfalltod von Hannes Arch

Große Trauer löste der Unfalltod des Kunstfliegers Hannes Arch im September aus. Der 48-jährige Wahl-Salzburger stürzte im Großglocknergebiet in Kärnten ab. Sein Begleiter überlebte schwer verletzt. Arch hatte ein Flugverbot ignoriert.

Die Feuerwehren in Stadt und Land hatten heuer wieder alle Hände voll zu tun - etwa mit einer mysteriösen Brandserie in Gnigl. Zehn Mal in nur vier Tagen mussten die Männer in ein und demselben Mehrparteienhaus löschen. Als Verdächtige gilt eine 40-jährige Bewohnerin des Hauses.

Schon wieder Brandstiftung in Gnigl

Arnold Klement

Eine mysteriöse Brandserie in Salzburg-Gnigl hielt die Feuerwehr in Atem

Ausgebüxte Kühe hielten Feuerwehr auf Trab

Den wohl kuriosesten Einsatz bescherten den Florianijüngern 55 ausgebüxte Kühe, die bei Stegenwald über die Tauernautobahn, die Bundesstraße und die Westbahnstrecke liefen, schildert Peter Schluet von der Feuerwehr Golling. „Die Kühe sind uns immer wieder ausgebüxt - die entwickeln eine enorme Kraft. Und es war wirklich schwierig, die Rinder dann Stück für Stück einzufangen, teilweise mit dem Kran zu bergen und schließlich dem Bauern zur Verladung übergeben konnten.“

kühe blockieren tauernautobahn

privat

Auch ausgebüxte Kühe sorgten für einen großen Feuerwehreinsatz

Anfang Juni waren die Flachgauer Feuerwehren im Dauereinsatz: Starkregen hatte für Überschwemmungen gesorgt. Verglichen zu früheren Hochwasserkatastrophen verlief das Jahr 2016 allerdings glimpflich.

Höhleneinsatz nach Starkregen

Eine zweifelhafte Tradition haben Höhlen-Einsätze. Im August befreiten Retter sieben Menschen aus der Lamprechtshöhle in St. Martin bei Lofer (Pinzgau), unter ihnen zwei kleine Kinder. „Wir kamen nicht mehr höher, weil da ein schmaler Gang war. Da schoss das Wasser durch und war so reißend, dass es Selbstmord gewesen wäre, weiterzugehen", schildert Mario Quante, Urlauber aus dem deutschen Nordrhein-Westfalen und selbst Betroffener.“ Verletzt wurde niemand. Als Konsequenz aus dem Vorfall soll die Höhle in Zukunft bei Starkregen früher geschlossen werden.

Aus der Lamprechtshöhle gerettet Urlauber mit Höhlenrettern

ORF

Sieben Menschen mussten Höhlenretter aus der Lamprechtshöhle bergen

Erster Prozess gegen Monika Rathgeber startete

Am Landesgericht startete im Februar der erste Prozess gegen Monika Rathgeber, die Hauptfigur im Salzburger Finanzskandal. Wegen Betrugs und Urkundenfälschung erhielt sie drei Jahre bedingte Haft. Ein zweiter Prozess endete ohne zusätzlich Strafe.

Monika Rathgeber beim Prozess vor dem Salzburger Landesgericht

ORF/Tobias Pötzelsberger

Monika Rathgeber wurde zu drei Jahren bedingter Haft verurteilt

Aufsehen erregte das Verfahren gegen die SAG Lend nach dem Feuertod zweier Arbeiter im Jahr 2011. Doch schließlich wurden alle 17 Angeklagten freigesprochen.

Mehrmals standen Daschihadisten vor Gericht

Mehrmals standen im Jahr 2016 mutmaßliche Dschihadisten vor Gericht. Einer von ihnen wurde im Sommer zu zwei Jahren Haft verurteilt. Weitere mutmaßliche Terroristen sitzen derzeit in der Salzburger Justizanstalt in Puch-Urstein (Tennengau) in Haft.

Mutmaßlicher Dschihadist vor Gericht

ORF

Mehrere Dschihadisten standen in Salzburg vor Gericht

In mehreren, monatelangen Prozessen wurde außerdem die Drogenszene aus dem Lehener Park aufgearbeitet. Ein erst 16-jähriger Afghane wurde wegen Mordes verurteilt, weil er bei einer Massenschlägerei einen Türken erstochen hatte. Mehrere weitere Jugendliche wurden wegen schwerer Körperverletzung verurteilt. Nur wenige Tage nach dem Schuldspruch stachen drei der Verurteilten am Hauptbahnhof einem 36-Jährigen eine zebrochene Glasflasche in den Hals.

Horror-Clowns schreckten Passanten

Irgendwie entrisch wirkt ein Trend, der im Oktober auftauchte: Horror-Clowns ließen sich in Salzburg fotografieren. Doch so schnell der Trend groß wurde, so schnell verschwand er auch wieder.

Horror-Clown ab Bahnhof Golling-Abtenau

Privat

Mehrmals schreckten Horror-Clowns Passanten

Hängen bleibt hingegen eine andere kuriose Idee: Baumeister Markus Voglreiter durfte seine Bananenrepubliks-Flagge im Oktober wieder hissen. Die Karikatur-Flagge hatte riesiges Aufsehen erregt, Polizei ermittelte wegen Herabwürdigung der Republik. Schlussendlich war aber klar, dass die Fahne in Ordnung ist.

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Für die Einsatzkräfte in Stadt und Land Salzburg war das Jahr 2016 durchwachsen: Für Aufsehen sorgten etwa ein mysteriöser Badewannen-Mord und der rätselhafte Tod eines Lokführers.