Weihnachtsgeschenke mit „Überwachung“?

Auch bei Weihnachtsgeschenken für Kinder ist Technik längst angekommen. In Stofftieren und ferngesteuerten Autos stecken Chips und kleine Computer. Kritiker sprechen allerdings bereits von Überwachung.

Schon die Kleinsten sind fasziniert von allem, was blinkt und sich bewegt. Von der sprechenden Puppe die Kinderfragen beantwortet, bis hin zur Kinder Smartwatch. Sie sind über bluetooth oder das Internet vernetzt.

Kinderspielzeug

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Auch in vielen Kinderspielzeugen steckt bereits moderne Technik

Geworben wird mit jeder Menge Spaß, inklusive Kamera, Mikrofon und Netzanbindung. Derartige Entwicklungen lassen Datenschützer aufhorchen:. „Wenn man als Beispiel eine Puppe nimmt, die über bluetooth zu bedienen ist, so ist diese Puppe nicht durch ein Passwort gesichert. Das bedeutet, dass Jeder, der ein bluetooth-fähiges Gerät hat, quasi auf diese Puppe zugreifen kann“, sagt Claudia Bohl von der Arbeiterkammer Salzburg.

„Spielzeuge mit GPS können Kinder überwachen“

Im Falle der Kinderuhr wird eine andere Funktion weniger prominent beworben. Mittels GPS können besorgte Eltern jederzeit den Standort von Kindern feststellen, erläutert Bohl. „Mithilfe derartige Spielsachen ist es möglich, Kinder zu überwachen. Es können etwa Daten darüber gespeichert werden, was die Kinder ganzen Tag machen, was sie reden oder wo sie surfen. Hier ist also ein breites Feld an Überwachung gegeben.“

Kinderuhr

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Auch Kommunikationswissenschafter wie zum Beispiel Ingrid Paus-Hasebrink sehen das Thema kritisch. "Kinder, die in einem solchen Beobachtungsrahmen aufwachsen, lernen nicht, das Gefühl kennen, dass man auch etwas vertrauensvoll tun kann. Das Wichtigste ist die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern. Und die kann eine digitale Uhr nicht ersetzen. Spielzeug ist auch dazu da, Kindern Anregung zu geben. Und Spielzeug, welches Phantasie limitiert, ist - offen gesagt - ein schlechtes Spielzeug.

Händler agieren unterschiedlich

Viele Spielwarenhändler bieten derartige Waren dennoch an, appellieren jedoch an die Vernunft der Eltern. Andere, wie zum Beispiel die Salzburger Spielwarenhändlerin Adele Liedl, nehmen solche Spielwaren hingegen gar nicht erst in ihr Sortiment auf. „Spielwaren, auf denen zum Beispiel eine Kamera drauf ist, sind für uns gleichbedeutend mit Überwachung. So etwas verkaufen wir in unserem Geschäft prinzipiell nicht“, betont Liedl.

Letztlich liegt die Entscheidung, ob Kamera, Mikrofon und Co auch im Kinderzimmer Einzug halten dürfen, aber in der Eigenverantwortung der Eltern.

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Auch bei Weihnachtsgeschenken für Kinder ist Technik längst angekommen. In Stofftieren und ferngesteuerten Autos stecken Chips und kleine Computer.

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