Mordfall: Salzburger Anwalt will neuen Prozess

Mehr als drei Jahre nach dem Mord an einer Tanzlehrerin in Gmunden (OÖ) will jetzt ein Salzburger Anwalt zusammen mit den Eltern des Verurteilten einen neuen Prozess erreichen. Im ersten Verfahren habe es Ungereimtheiten gegeben.

Im Juli 2015 wurde ein heute 41-jähriger Gmundner zu 20 Jahre Haft wegen Mordes verurteilt. Für den Obersten Gerichtshof (OGH) war klar, dass er im Juli 2013 eine 51-jährige Tanzlehrerin im Garten ihres Hauses in Gmunden vergewaltigt und bewusstlos geschlagen hatte. Sie starb später im Krankenhaus - mehr dazu in OGH: 20 statt 18 Jahre im Fall Gmunden (ooe.ORF.at; 19.7.2015).

Angeklagter vor Gericht bei dem Prozess nach dem Mordfall in Gmunden

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Der Gmundner war 2015 vom OGH zu 20 Jahren Haft verurteilt worden

Wiederaufnahmeantrag stützt sich auf drei Punkte

Der Gmundner leugnete stets die Tat - vergeblich. Seine Eltern - Elfriede und Helmut Stütz - setzten jetzt die Hoffnung auf einen Salzburger Anwalt, der schon einmal einen unschuldig wegen Mordes Verurteilten aus dem Gefängnis bekam.

Dieser Anwalt wollte selbst nicht genannt werden. Bei seinem Wiederaufnahmeantrag für ein neues Verfahren in dem Fall macht er aber Ermittlungspannen der Polizei geltend. Demnach habe das Gericht drei Indizien nicht beachtet:

  1. Die Wunde am Kopf der Frau stamme von einem Tennispokal, der am Tatort gefunden wurde. Am Pokal finden sich aber keine DNA-Spuren des Verurteilten.
  2. Ebenso gebe es keine Vergewaltigungsspuren
  3. Mehrere entlastende Zeugenaussagen würden sich auch nicht im Gerichtsakt finden
Der Tennispokal, mit dem die Tanzlehrerin in Gmunden erschlagen worden sein soll

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An der mutmaßlichen Tatwaffe - einem Tennispokal - fanden sich keine DNA-Spuren des Gmundners

„Das ist kein Fall, sondern ein Skandal“

Die Eltern und der Verurteilte schöpfen jetzt Hoffnung auf einen neuen Prozess: „Er ist jetzt unheimlich motiviert“, sagt Elfriede Stütz über ihren Sohn. „Er hat immer gesagt: ‚Das kann’s nicht sein. Ich kann’s aushalten. Aber es muss irgendwann einmal aufkommen, wie’s wirklich war.‘“

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Salzburger Anwalt will Mordfall neu aufrollen

Mehr als drei Jahre nach einem Mord in Gmunden will ein Salzburger Anwalt den Fall jetzt neu aufrollen - wegen Ungereimtheiten.

Vater Helmut Stütz ist kämpferisch: „Wir haben schon immer dran gedacht, dass es vielleicht doch wer anderer war. Aber diese ganzen Sachen, die man da erfunden hat, die können nicht stimmen - das haben wir immer geglaubt. Für uns stellt sich der Fall nicht als Fall dar, sondern als Skandal.“ Das zuständige Landesgericht Wels wird 2017 entscheiden, ob dieser Mordfall tatsächlich neu aufgerollt wird.

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