Vater soll Tochter missbraucht haben: Geständnis

Vor Gericht hat sich am Donnerstag ein 44-jähriger Tennengauer großteils geständig gezeigt. Er soll seine eigene Tochter fast zehn Jahre lang missbraucht und sich auch an ihrer Cousine vergangen haben. Der Prozess wurde vertagt.

Die Vorwürfe gegen den Tennengauer wiegen schwer: Der Staatsanwalt wirft ihm schweren sexuellen Missbrauch von Unmündige sowie Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses vor.

Mehrfacher Missbrauch zwischen 1999 und 2008

Der Angeklagte soll an der eigenen Tochter zwischen Dezember 1999 und Oktober 2008 wiederholt - laut Anklage - „dem Beischlaf gleichzusetzenden Handlungen“ vorgenommen haben. Das Mädchen war damals zwischen fünf und 14 Jahren alt. Zudem soll er sie 2008 und 2009 auch noch an den Geschlechtsteilen berührt haben. 2002 soll der Mann auch die damals zwölfjährige Cousine seiner Tochter unsittlich berührt haben.

Die Anwältin der beiden Opfer forderte für die Tochter 100.000 Euro Teilschmerzensgeld. Bei ihr besteht durch den jahrelangen Missbrauch der Verdacht einer Persönlichkeitsstörung. Für die Cousine forderte die Anwältin 5.000 Euro Teilschmerzensgeld.

Vater setzte sich nach Anzeige nach Spanien ab

Sieben Jahre nach den letzten Übergriffen - Ende Dezember 2015 - zeigten die beiden Opfer den Angeklagten bei der Polizei an. Der Mann war nach Bekanntwerden der Vorwürfe nicht auffindbar und tauchte nach Spanien ab.

In einem Posting in sozialen Medien verriet sich der Mann dann aber selbst. Der Verdächtige gab an, dass er nicht wieder nach Salzburg kommt und sich ein Haus in Spanien bauen werde. Heuer im April wurde er aber zur Verhaftung ausgeschrieben und dann in Südspanien festgenommen - mehr dazu in Mutmaßlicher Sextäter in Spanien gefasst (salzburg.ORF.at; 20.5.2016).

44-Jähriger gab Großteil der Vorwürfe zu

Die beiden Opfer belasteten den 44-Jährigen in der kontradiktorischen Vernehmung schwer. Bei dem Prozess übernahm der Vater dann die Verantwortung für den Missbrauch: „Er hat ein schwerwiegendes Fehlverhalten gesetzt, er sieht das auch ein. Er bedauert das“, sagte sein Verteidiger Donnerstagvormittag zu Prozessbeginn.

Die Öffentlichkeit wurde von dem Verfahren ausgeschlossen. Allerdings kündigte der Verteidiger schon davor an, dass sich der 44-Jährige zum Großteil der Anklage schuldig bekennen werde. Nur die Länge der Tatzeit und die Intensität der gesetzten Handlungen sehe er anders als die Anklage.

Psychiatrisches Gutachten: Prozess vertagt

Das Verfahren wurde am Donnerstag vertagt. Auf Antrag des Verteidigers soll ein neuropsychiatrisches Gutachten über die Zurechnungsfähigkeit des 44-Jährigen eingeholt werden.