Fuschl: Polizeieinsatz wegen Anschlagplans?

Aus einem Flüchtlingsquartier in Fuschl (Flachgau) haben vermummte Polizisten Montagvormittag einen Verdächtigen abgeführt. Er soll laut Polizei eine „schwere Straftat“ in Salzburg zwischen Weihnachten und Silvester geplant haben.

Montagfrüh fuhr die Polizei beim Flüchtlingsquartier im Pfarrhof Fuschl vor. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Salzburg durchsuchten Verfassungsschützer, Kriminalpolizisten, Cobra-Beamte, Diensthundeführer und Schengenfahnder das Gebäude. Mehrere Männer aus Marokko, Irak, Iran und Afghanistan wurden dabei überprüft. Ein 25-jähriger Marokkaner wurde von den Polizisten festgenommen.

Wie Polizeisprecher Michael Rausch zur APA sagte, habe die Polizei im November die Information erhalten, dass sich damals noch unbekannte Männer über eine geplante Tat unterhalten hätten. „Das Landesamt für Verfassungsschutz hat darauf die Ermittlungen aufgenommen, mehrere Verdächtige identifiziert und dann deren Aufenthaltsort lokalisiert.“ Von wem der Tipp damals konkret kam, wollte Rausch aufgrund der laufenden Erhebungen nicht sagen.

Datenträger, Drogen und Bargeld sichergestellt

Bei der Hausdurchsuchung stellten die Beamten auch Datenträger, gut 8.100 Euro Bargeld, sowie eine geringe Menge Suchtgift sicher. Gegen den 25-Jährigen wird wegen der Planung der „schweren Straftat“ zwischen Weihnachten und Silvester ermittelt. Es könnte sich um Anschlagspläne gehandelt haben. Laut Polizei seien aber noch weitere Vernehmungen und Ermittlungen im Gange.

„Wegen der schweren Straftat konzentrieren wir uns derzeit auf den 25-jährigen Marokkaner. Der Mann sitzt in Haft“, sagte Polizeisprecher Rausch. Wann der Verdächtige nach Österreich oder Salzburg gekommen ist, konnte Rausch nicht sagen: „Die Vernehmungen und die weiteren Ermittlungen laufen derzeit noch.“ Weitere Verdächtige hinsichtlich der „schweren Straftat“ gebe es momentan nicht. Gegen die anderen Asylwerber aus dem Pfarrhof wird wegen Suchtgifthandels ermittelt.

Polizeieinsatz sorgt in Fuschl für Aufregung

Im Pfarrhof Fuschl sind seit einem Jahr Flüchtlinge untergebracht - zurzeit sind es neun Männer aus dem Irak, aus Afghanistan und aus Marokko. Sie werden von einer Mitarbeiterin des Roten Kreuzes betreut. Im Ort sorgte die Polizeipräsenz für einige Aufregung: Denn an den Pfarrhof ist auch ein Kindergarten angeschlossen. Manche Eltern seien deshalb verängstigt und verunsichert gewesen, als sie ihre Kinder in der Früh dorthin brachten.