Erzbischöfliche Prunkwaffe wieder in Salzburg

Das Salzburg Museum hat jetzt wieder das lange verschollene älteste Exemplar seiner Waffensammlung: ein Radschlossgewehr aus dem 16. Jahrhundert. Die Prunkwaffe kam vermutlich mit einem Besatzungssoldaten in die USA.

Die Prunkwaffe aus dem Jahr 1534 ist kunstvoll vergoldet und mit dem Wappen seines Eigentümers verziert - des Fürsterzbischofs Matthäus Lang von Wellenburg (reg. 1519-1540). Es handelt sich um eines der ältesten Doppel-Radschlossgewehre der Welt. Für die damalige Zeit war es eine unglaublich raffiniert gebaute Waffe, sagt Salzburg-Museum-Direktor Martin Hochleitner: „Das Besondere ist die Technik - dass es zwei ‚Kugeln‘ herauskommen können. Damit war auch eine sehr schnell Schussabfolge möglich.“

Prunkwaffe im Salzburg Museum mit Porträt von Fürsterzbischof Matthäus Lang

ORF

Die Prunkwaffe gehörte Fürsterzbischof Matthäus Lang - sein Porträt ist im Hintergrund zu sehen

1945 in USA mitgenommen

Matthäus Lang war ja wie alle Fürsterzbischöfe oberster Jagdherr - er allein durfte Steinböcke schießen. „Er hat einen Diener gehabt - später hat man das ‚Leib-Büchsenspanner‘ genannt -, der hat ihm den Schuss vorbereitet und der Erzbischof hat dann nur noch abgedrückt, wenn sich’s gelohnt hat", sagt der Waffenexperte des Salzburg Museums, Erhard Koppensteiner. “

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Erzbischöfliche Prunkwaffe wieder in Salzburg

Jahrzehntelang war sie verschwunden - jetzt ist eine erzbischöfliche Prunkwaffe wieder im Salzburg Museum zu sehen.

Die Waffe verschwand in den Wirren zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 - ein amerikanischer Soldat dürfte sie aus dem Ausweichdepot mitgenommen haben. 1960 tauchte sie dann in einer privaten Waffensammlung wieder auf und wurde seitdem mehrfach weiterverkauft. Das Salzburg Museum konnte nach vier Jahren Verhandlungen jetzt die Waffe wieder aus Nevada zurückkaufen. Das Geld dafür stammt aus einer privaten Erbschaft, die dem Museum überlassen worden war. Die Waffe kann in den kommenden Wochen im Salzburg Museum besichtigt werden.