Salzburger Ärzte warnen vor Sparplänen

Österreichweit protestierten die Ärzte am Mittwoch gegen die Sparvorhaben der Politik. In Salzburg bleiben zwar alle Ordinationen offen, aber die Ärzte informieren auch hier über die Auswirkungen der Sparmaßnahmen.

Der Nationalrat in Wien beschloss Mittwochnachmittag die Änderungen im Gesundheitsbereich. Die Regierung will mit den beiden Bund-Länder-Maßnahmen die steigenden Gesundheitsausgaben zu bremsen. Durch die Kürzung würden in den kommenden vier Jahren 4,3 Milliarden im allgemeinen Gesundheitsbereich fehlen - mehr dazu in: Gesundheitspaket beschlossen (news.ORF.at; 14.12.2016)

Arzt spricht mit Patienten mit Baby am Arm vor Plakat

ORF

In persönlichen Gesprächen informierten die Mediziner am Mittwoch die Patienten in Salzburg über ihren Protest

In Salzburg bewusst kein Streik

Anders als ihre Kollegen in anderen Bundesländern entschieden sich Salzburgs Mediziner bewusst gegen einen Streik. Die Ärzte mobilisierten am Mittwoch, indem sie ihre Patienten informierten: „Wir glauben, dass der Patient den Streik in erster Linie als gegen ihn gerichtet auffassen würde und das wollen wir genau nicht. Wir wollen die Patienten informieren, denn die Sparmaßnahmen können für die Patienten langfristig Folgen haben“, sagte Walter Arnberger, Sprecher der niedergelassenen Ärzte in Salzburg. Arnberger betonte aber, dass ein Streik für mehr Aufsehen sorgen würde.

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Leiser Protest der Ärzte

In Salzburg haben Ärzte leise gegen die Sparpläne der Bundesregierung protestiert. Die Mediziner streikten nicht, sondern informierten Patienten.

Ziel der Regierung: Mehr Ärzte in Versorgungszentren

Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, dass die jährlichen Ausgaben im Gesundheitsbereich jährlich nur mehr um 3,2 Prozent steigen dürfen und nicht mehr um 3,6 Prozent. Außerdem will der Bund, dass die Ärzte künftig mehr in Primär-Versorgungszentren zusammenarbeiten und sich dort die Dienste aufteilen. Laut Regierung gebe es auf dem Land immer weniger Hausärzte. Die Mediziner hingegen kritisieren, dass mit der Einführung von zentralen Versorgungszentren der Kontakt zwischen Ärzten und Patienten verloren gehe.

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