Teure Erhaltung der Kulturdenkmäler
Sechs Kulturdenkmäler erhält das Land im kommenden Jahr vom Bund zurück: die Festung, die Neue Residenz, die Pferdeschwemme, den Residenzbrunnen, die Marienstatue vor dem Dom und die Kapitelschwemme. Für das Land war die Zusage vom Bund ein Etappensieg in einem jahrzehntelangen Streit - mehr dazu in: Bund schenkt Festung dem Land Salzburg (salzburg.ORF.at; 06.12.2016). Doch die Pflege dieser Kulturschätze stellt das Land vor eine wirtschaftliche Herausforderung.
Festung als Cashcow, aber teure Restaurierung
Mehr als eine Million Besucher zählt die Festung Hohensalzburg jährlich. Für das Land liefert das Kulturdenkmal hohe Einnahmen. Aber die Restaurierungsarbeiten in den Fürstenzimmer werden auch in den kommenden Jahren große Summen verschlingen - mehr dazu in Fürstenzimmer saniert, aber noch nicht ganz (salzburg.ORF.at; 9.3.2016).
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Mariensäule wieder sanierungsbedürftig
Auch die Mariensäule vor dem Salzburger Dom geht im kommenden Jahr in das Eigentum des Landes über. Sie ist nach Ansicht der Experten vom Bundesdenkmalamt dringend sanierungsbedürftig. „Die Mariensäule ist ein großes Sorgenkind der Denkmalpflege, weil sie vor zehn Jahren schon einmal restauriert wurde. Bei dieser Restaurierung wurden - mangels besseren Wissens, muss man ehrlicherweise sagen - Fehler gemacht. Die muss man in den nächsten Jahren beheben, damit der Fortbestand der Mariensäule gesichert ist“, sagte Landeskonservatorin Eva Hody.
Der Gesamtwert der sechs geschenkten Liegenschaften beträgt rund 36 Millionen Euro. Für das Land war die Schenkung ein wichtiger Etappensieg im jahrzehntelangen Streit mit der Republik Österreich. Aber beendet sei die Auseinandersetzung um das Vermögen des ehemaligen Fürsterzbistums Salzburg mit den bevorstehenden Übergaben nicht, betonte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP). Er habe 2016 eine Gesamtlösung ausverhandeln wollen - auch über umfangreiche Bundesforste-Wälder. Doch das sei nicht zu Stande gekommen.
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Teure Erhaltung der Kulturschätze
Sechs wichtige Kulturdenkmäler aus der Zeit der Fürsterzbischöfe kehren ins Eigentum des Landes zurück. Doch die Pflege dieser Denkmäler kostet auch Geld.
Land kann und will sich Denkmalpflege leisten
Fest steht jedenfalls: Als neuer Eigentümer muss das Land Salzburg künftig für den Erhalt der Kulturdenkmäler aufkommen und kann sich das auch leisten, sagte ÖVP-Finanzreferent Christian Stöckl: „Eigentum verpflichtet, aber Gott sei Dank haben wir eine solide Basis geschaffen und wir haben mit dem Doppelbudget von 2017 und 2018 gute Voraussetzungen, um für unsere Denkmäler die nötigen Mittel aufzubringen.“
Landeshauptmann Haslauer schlug im ORF-Interview in dieselbe Kerbe: „Man kann nicht immer alles mit Geld erklären und begründen, glaube ich. Die Festung ist das prägende Wahrzeichen dieser Stadt und damit auch unseres Landes - und die gehört einfach zum Land.“ Für die Pflege und Erhaltung der Festung „braucht das Land gar nichts zuschießen - das trägt sich selbst“, ergänzte Haslauer. „Die Festung ist mit den Einnahmen, die wir dort oben lukrieren können, im wahrsten Sinn des Wortes in der Lage, sich selbst zu erhalten. Natürlich muss man laufend die Gebäude sanieren und auch den Hang sichern. Aber die Festung ist in einem sehr guten Zustand.“
Für Sanierungen wie bei der Mariensäule wird das Land hingegen in die Tasche greifen müssen. Dazu ist Haslauer auch bereit: „Das geht alles ins Geld - das ist unser kulturelles Erbe. Ich bin schon der Meinung, dass wir uns diese Dinge im Eigentum halten sollen, aber auch drauf schauen sollen, dass es gut erhalten bleibt und wir nicht auf fremde Hilfe angewiesen sind.“
Links:
- Bund schenkt Festung dem Land Salzburg (salzburg.ORF.at; 06.12.2016)
- Hohensalzburg wird saniert (salzburg.ORF.at; 03.9.2015)
- Kaum Interesse an Sehenswürdigkeiten (salzburg.ORF.at; 23.6.2015)