Konferenz im Vatikan: Schaden zufrieden
Mitten in den vatikanischen Gärten, im Palazzo der päpstlichen Akademie der Wissenschaften, berieten die rund 80 Bürgermeister aus ganz Europa und Nordafrika. Es wurden Erfahrungen im Umgang mit Flüchtlingen ausgetauscht und mögliche Lösungen für Probleme wie die Unterbringung und die Integration besprochen. Mit dazu waren die Chefs von Metropolen wie Rom, Paris und Berlin.Aus Österreich waren Salzburgs Stadtoberhaupt Schaden und Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler (SPÖ) dabei.
„Arbeit in Ausnahmesituation hat gut funktioniert“
Bei einer Präsentation stellte Schaden die Lage in der Stadt Salzburg dar - vom Sommer 2015 bis heute: „Ich habe erzählt, dass wir in einer Situation, auf die wir nicht vorbereitet waren, einfach alle mustergültig zusammengearbeitet haben - die sogenannte Zivilgesellschaft, die Einsatzorganisationen, die kirchlichen Einrichtungen, natürlich auch Stadtverwaltung und das Land Salzburg“, sagte Schaden nach dem Treffen. „Dieses Zusammenwirken in einer Ausnahmesituation hat sehr gut funktioniert, weil einfach jeder und jede das Richtige gemacht hat.“
Für den Vatikan haben die Bürgermeister eine Schlüsselrolle für den Umgang mit Flüchtlingen und Migranten. Daher wurde die Tagung auch einberufen, um über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus zu diskutieren. „Ich habe mitgenommen, dass auf der kommunalen und Bürgermeister-Ebene diese Thematik relativ ideologiefrei betrachtet wird - so nach dem Motto: ‚Wir haben ein Problem, also müssen wir’s irgendwie lösen und damit umgehen‘“, sagte Schaden. „Es war sicher ein Erfahrungsaustausch und ein bisschen ein Vernetzen. Für mich ist unterm Strich auch geblieben: So ganz blöd stellen wir uns nicht an.“ Einziger Wermutstropfen: Ein persönliches Treffen der Bürgermeister mit Papst Franziskus wurde ohne Angabe von Gründen kurzfristig abgesagt.
Ende des Kriegs in Syrien gefordert
Rund 125 Millionen Menschen sind derzeit weltweit auf der Flucht. Der Vatikan forderte bei der Bürgermeisterkonferenz ein Ende des Krieges in Syrien - dazu noch humanitäre Korridore, um die Schlepperei zu bekämpfen und mehr Hilfe für arbeitslose und wirtschaftlich schwache Menschen.
Link:
- Flüchtlingsaufnahme: Bürgermeister fordern Solidarität (religion.ORF.at; 10.12.2016)