Gutes Geschäft mit Adventtourismus
Im Großarltal gibt es seit zehn Jahren den Bergadvent. Die Wolfgangseegemeinden locken seit 2003 mit ihrem „Wolfgangsee Advent“ Besucher an. Dafür werden auch Riesenlichter am See postiert. Und der Aufwand lohnt sich: Rund 300.000 Besucher kommen mittlerweile jährlich zum Wolfgangsee Advent. In der Adventzeit werden rund 35.000 Übernachtungen gezählt.
In St. Gilgen steht der Adventmarkt ganz im Zeichen von barocker Dekoration. Sogar die Familie Mozart spielt eine tragende Rolle. Dazu kommen Maroni, Kerzen und hunderte üppig gezeichnete Figuren. Über Fragen des Geschmacks wird hier nicht diskutiert. „Ich find’s nicht kitschig. Ich find’s gerade recht. Es passt“, sagt einer der Besucher, Angelika Gaim aus Landeck (Tirol). Auch ein Stand mit Keksausstechern in allen Größen und Formen stößt auf großes Interesse: „Das ist einmal ein Standl, das wirklich zu Weihnachten passt - und nicht wie sonst Kitsch“, sagt Johanna Schätzer aus Innsbruck.
„Wertschöpfung schon ganz ordentlich“
Für Getränke, Geschenke und Weihnachtsdekoration geben die Touristen am Wolfgangsee laut Statistik rund 42 Euro aus - „Das ist nur der Tagesbesucher“, sagt Hans Wieser von der Wolfgangsee Tourismus Gesellschaft. „Der Übernächtigungsbesucher gibt dann natürlich zusätzlich noch die Übernachtungskosten aus. Wir wissen auch ziemlich genau, was wir hier beim Wolfgangsee Advent an Besuchern haben. So kommen wir auf eine Wertschöpfung von etwa 14 Millionen Euro - und das ist doch schon ganz ordentlich.“
Im Stundentakt laden die Busfahrer ihre Gäste am Parkplatz in St. Gilgen ein und aus. Das Adventgeschäft lässt auch für sie keine Wünsche offen, sagt Busfahrer Frank Korn: „Wir haben da immer so zwei bis drei Tage zu tun, wo man in der Adventszeit die Märkte verbindet. Heute sind wir in St. Gilgen, dann fahren sie mit dem Schiff hinüber nach St. Wolfgang und machen diesen Weihnachtsmarkt auch noch mit. Und ich hole die dann dort am Abend ab.“
Die Adventschifffahrt am Wolfgangsee zählt zu den wichtigsten Attraktionen. Der Ansturm ist enorm: „Wir haben Verstärkerbusse eingesetzt“, sagt Hans Wieder. „Die fahren von St. Gilgen und Strobl. Unser Partner Albus hat auch einen Hop-On-Hop-Off-Bus von der Stadt Salzburg an den Wolfgangsee. Das freut uns natürlich auch sehr.“
Uriges beim Bergadvent in Großarl
In Großarl geht es dagegen vergleichsweise ruhig und besinnlich zu. Erst um 14.00 Uhr werden die Bergadvent-Stände geöffnet. Viel Schnitzarbeit und Kunsthandwerk wird hier zur Schau gestellt. „Das ist einfach urig, wie’s früher einmal war und wie’s einfach der Brauch ist“, sagt einer der Besucher, Roman Spiegel aus Schwarzach (Pongau). „Wir sind extra wegen dem Adventmarkt hierher gefahren“, sagt Herta Hölzel aus Laa an der Thaya (NÖ).
Mit Kletzenbrot und Keksen, Punsch und Glühwein wappnen sich die Besucher gegen die frostigen Temperaturen. Auch wenn keine Schneeflocken in Sicht sind - Der Adventstimmung scheint dies keinen Abbruch zu tun.
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Gutes Geschäft mit Adventtourismus
Für einige Salzburger Landgemeinden ist der Adventtourismus mittlerweile ein gutes Geschäft geworden. Renate Lachinger berichtet.
„Nahezu alle Hotels haben jetzt im Advent offen“
„Vor Beginn des Bergadvents war’s so, dass nur wenige Hotelbetriebe vor Weihnachten überhaupt offen gehabt haben“, sagt Thomas Wirnsperger, Geschäftsführer des Großarler Tourismusverbandes. „Wir hatten zu der Zeit etwa 7.000 bis 9.000 Übernachtungen von Gästen, die vor Heiligabend wieder abgereist sind. Jetzt ist es so, dass nahezu alle Betriebe offen haben. Wir haben jetzt etwa 30.000 Übernachtungen hier im Großarltal von Gästen, die bis zum vierten Adventwochenende hier sind.“
Die Übernachtungsgäste kommen aus einem Umkreis von etwa 400 Kilometern - also aus Bayern und ganz Österreich. Doch „damit alleine könnte der Adventmarkt natürlich nicht leben. Wir sind auch sehr froh, dass wir viele Gäste aus dem Umland haben, die für einen Tagesbesuch ins Großarltal kommen - und auch die Einheimischen gehen gerne.“
Links:
- Staus durch Advent-Andrang in Salzburg (salzburg.ORF.at; 10.12.2016)
- Adventmarkt-Eintritt kein Problem für Besucher (salzburg.ORF.at; 27.11.2016)