PISA: Schüler nur durchschnittlich

Ernüchterung herrscht auch in Salzburg über die jüngsten Ergebnisse des Bildungstests PISA. Österreichs Schüler schnitten vor allem beim Lesen auffallend schlecht ab. Das Bildungsministerium nennt das Ergebnis „inakzeptabel“.

In 72 Ländern nahmen eine halbe Million 15-Jährige am Pisa-Test teil. Nach einem leichten Aufwährtstrend vor vier Jahren fielen Österreichs Schüler bei der heurigen Überprüfung wieder zurück. In den drei Prüfungsbereichen Mathematik, Naturwissenschaften und Lesen wird Österreich nur als durchschnittlich bewertet.

In Salzburg führte das Bundesinstitut BIFIE den Bildungstest durch. Das BIFIE in Salzburg schätzte die Ergebnisse als nicht alarmierend ein. „Ich glaube sehr wohl, dass unsere Schüler Potenzial haben. Wir sind grundsätzlich ein sehr reiches Land, aber es geht nicht nur um’s Geld, ich glaube, dass Österreich auch ein guter Bildungsstandard ist, weil Bildung und Kultur grundsätzlich einen hohen Stellenwert bei uns haben“, sagte Claudia Schreiner, Direktorin des Bildungsinstituts BIFIE.

Lesen ist größtes Problem

Am schlechtesten schnitten Österreichs Schüler beim Lesen ab. Jeder vierte Schüler hat Probleme Texte zu verstehen. Bei der Untersuchung zeigte sich auch, Bildung wird nach wie vor vererbt. Eltern mit schlechter Schulbildung haben sehr oft auch Kinder mit schlechten Ausbildungen. Das BIFIE fordert nach den jüngsten PISA-Ergebnisse ein individuelles Eingehen auf die Schüler. „Wir müssen auf individuelle Stärken und Schwächen eingehen und das betrifft sowohl ganz schwache Schülerinnen, die besondere Unterstützung brauchen, als auch Kinder und Jugendliche mit hohem Bildungspotenzial“, sagte Schreiner.

Der nächste PISA-Test wird in drei Jahren durchgeführt. Für Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) sind die aktuellen PISA-Ergebnisse inakzeptabel. Als Sofortmaßnahme will Hammerschmid ab dem kommenden Schuljahr im Unterricht in den ersten Klassen Diagnose- und Förderinstrumente einsetzen, um an den Schwächen von Schülern zu arbeiten. Zudem hofft die Regierung, dass die Durchschnittsfalle durch den Ausbau der Ganztagsschule verbessert wird.