Frauenhaus Hallein ringt um Nachtdienst

Der Bedarf an Plätzen in Salzburger Frauenhäusern bleibt weiter hoch. Allein in der Stadt Salzburg mussten dieses Jahr schon mehr als 100 Frauen abgewiesen werden. Das Frauenhaus Hallein kämpft um den Nachtdienst, nachdem das Land die Zulage dafür gestrichen hat.

15.000 Euro fehlen dem Frauenhaus Hallein pro Jahr, um den täglichen Nachtdienst aufrecht zu erhalten. Nach 23 Jahren finanzieller Unterstützung hat das Land die Nachtdienst-Zulage im vergangenen Jahr gestrichen. Der Nachtdienst wird seither mit Spendengeldern finanziert.

Land: Aufnahme ist Tag und Nacht sichergestellt

Das Büro der zuständigen Landesrätin Martina Berthold (Die Grünen) argumentierte, dass die Aufnahme von betroffenen Frauen in allen drei Frauenhäusern in Salzburg zu jeder Tag- und Nachtzeit sichergestellt ist, trotz Streichens der Nachtdienstzulage. Das Frauenhaus Hallein fordert aber eine 24-Stunden-Betreuung. Besonders in der Nacht würden betroffene Frauen professionelle Hilfe brauchen. „Diese Frauen haben Flashbacks, sie kollabieren auf einmal, wenn sie mit den Kindern alleine sind. Gerade in der Nacht ist die Situation am virulentesten“, sagte Doris Weißenberger, Leiterin des Frauenhauses Hallein.

Vor Weihnachten rechnet Weißenberger noch einmal mit einer Zunahme an Frauen, die im Frauenhaus Schutz und Hilfe suchen.