Kritik an Tierheim: Tiere werden nicht vermittelt

Die Tierfreunde kritisieren das Tierheim in der Stadt Salzburg. Die Käfige seien voll, aber das Heim gebe keine Tiere an Interessenten weiter. Auch Spazier-Partnerschaften würden nicht erlaubt. Die Organisation wehrt sich gegen die Vorwürfe.

Rund 500 herrenlose Katzen und Hunde suchen in Salzburg pro Jahr einen neuen Besitzer. Die Tierfreunde kritisieren jetzt, dass das Tierheim Interessenten immer öfter ablehne und die Insassen im Heim bleiben müssen. „Ich höre von meinen Kunden fast täglich, dass es ihnen erschwert wird ein Tier aus dem Tierheim zu bekommen. Die Leute erzählen mir, dass sie lange hingehalten werden“, sagte Hundesalonbesitzerin Katharina Leeder.

Strenge Richtlinien bei Tierfreigabe

Der Vorstand des Tierheims wehrt sich gegen die Vorwürfe. Bei der Freigabe und Weitergabe von Tieren müsse das Heim strenge Richtlinien beachten, hieß es von der Heimleitung. "Man braucht ausreichend Platz, um das Tier halten zu können, in der eigenen Wohnung muss eine schriftliche Bestätigung des Vermieters oder der Verwaltung vorliegen, die die Haltung des Tieres erlaubt. Wir müssen auch die verfügbare Zeit des neuen Tierbesitzers überprüfen, sagte Gerda Ziesel vom Tierheim Salzburg.

Tierfreunde kritisieren Tierheim

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Selbst bei Katzen müsse das Tierheim strenge Richtlinien bei den Interessenten überprüfen

Spazier-Partnerschaften immer seltener

Auch Interessenten für Spazier-Partnerschaften lehnt das Tierheim ab. Das Heim beruft sich hier auf die unklare Haftungsfrage, wenn ein Hund einen Unfall verursacht oder einen Passanten beißt. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass fünf bis zehn Prozent unserer Herrchen-auf-Zeit die Vorgaben nicht einhalten, so ist es zu mehreren Zwischenfällen gekommen. Das ist uns zu riskant“, rechtfertigte sich Ziesel.

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Im vergangenen Jahr habe das Tierheim mehr als die Hälfte der Tiere vermitteln können.