Rabl-Stadler bleibt bis 2020 Festspielpräsidentin

Helga Rabl-Stadler bleibt bis 2020 Präsidentin der Salzburger Festspiele. Das beschloss das Festspielkuratorium - der „Aufsichtsrat“ des Festivals - Freitagnachmittag einstimmig. Rabl-Stadler hatte lange gezögert, sich noch einmal zu bewerben.

Rabl-Stadler wird auch beim 100-Jahr-Jubiläum der Festspiele 2020 an der Spitze des Festivals stehen. Das ist nach dem Beschluss am Freitag fix. Der Vertrag der Langzeitpräsidentin wird bis 30. September 2020 verlängert: Rabl-Stadler bekleidet diese Funktion bereits seit 1995.

Festspiele Präsidentin Helga Rabl-Stadler

Franz Neumayr

Helga Rabl-Stadler wurde am Freitag einstimmig bis 2020 wiederbestellt

Für 100-Jahr-Jubiläum „Besonderes leisten“

Rabl-Stadler hatte lange gezögert, sich noch einmal zu bewerben. Erst heuer im Sommer entschloss sie sich, erneut anzutreten. Lange habe sie mit sich gerungen, aber letztlich habe sie Intendant Markus Hinterhäuser überzeugt. Nun fühle sie sich „selbst erlöst von monatelangen Stimmungsschwankungen“, sagte sie im Juli zu dem Thema.

Für das 100-Jahr-Jubiläum der Festspiele 2020 „müssen wir Besonderes leisten und das bedarf besonderer finanzieller Unterstützung durch öffentliche und private Geldgeber“, umriss sie ihre Motivation. Zwar hätte viel dafür gesprochen, sich in die „wohlverdiente ASVG-Pension“ zurückzuziehen, „aber es spricht noch mehr dafür, für die Salzburger Festspiele und für mich, dass ich bis 2020 bleibe.“

Großes Festspielhaus muss modernisiert werden

Aber auch die Modernisierung der Festspielhäuser und Verbesserungen beim Brandschutz seien eine wichtige Aufgabe für die nächsten Jahre, betonten Kuratorium und Rabl-Stadler am Freitag: Hier müssten vor allem die aus den 1960er Jahren stammenden Anlagen im Großen Festspielhaus auf den Stand der modernen Technik gebracht werden.

Rabl-Stadler bleibt Festspielpräsidentin

Das Kuratorium der Salzburger Festspiele hat erwartungsgemäß den Vertrag von Helga Rabl-Stadler als Präsidentin verlängert.

Spezialistin, Sponsoren zu holen und zu halten

Als Rabl-Stadlers herausragende Leistung gilt die Akquise von Sponsoren für die Festspiele: So gewann sie 2007 die Uhrenmanufaktur A. Lange & Söhne sowie den Pharmariesen Roche für die Festspiele, verpflichtete den Projektsponsor Montblanc und verlängerte die Verträge mit den Hauptsponsoren Credit Suisse und Audi. Erst zuletzt flog sie mit Intendant Hinterhäuser nach Moskau, um dort um „Friends“ der Festspiele zu werben - mehr dazu in Festspiele werben in Moskau um Spenden (salzburg.ORF.at; 22.11.2016).

2011 übernahm Rabl-Stadler auch die kaufmännische Leitung des Festivals. Dann kam es zum Streit ums Budget zwischen Intendant Alexander Pereira und dem Festspielkuratorium, auch hier war und ist die Präsidentin als Vermittlerin gefordert. Dann erfolgten der vorzeitige Abgang Pereiras und die Interimszeit mit ihr und Sven-Eric Bechtolf im Direktorium. Erst heuer wurde mit Lukas Crepaz ein neuer kaufmännischer Direktor der Festspiele bestellt.

Von der Zeitung über die Politik zu den Festspielen

Rabl-Stadler ist die Tochter von Ex-ORF-Generalintendant Gerd Bacher. Sie wurde 1948 in Salzburg geboren, studierte Rechtswissenschaft und arbeitete danach für „Die Presse“, die „Wochenpresse“ und den „Kurier“. Dort war sie die erste weibliche Innenpolitikkolumnistin. Anfang der 1980er Jahre übernahm sie Teile des Modehauses Resmann und saß zwischen 1983 und 1990 für die ÖVP im Nationalrat. 1988 wurde sie zur Präsidentin der Salzburger Wirtschaftskammer. Seit 1995 ist sie Festspielpräsidentin. Sie hat zwei Söhne.

Link: