Flachgauer Bürgermeister für mehr Regionalbusse

In der Diskussion um den Verkehr im Großraum Salzburg fordern Bürgermeister von 14 Flachgauer Gemeinden mehr und bessere Regionalbus-Verbindungen. In der bisherigen Debatte seien sie übergangen worden, beklagen die Ortschefs.

Die Regionalbusverbindungen im Flachgau gehören ausgebaut, damit mehr Pendler die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Eine Verlängerung von Obuslinien über die Stadtgrenzen hinaus bringe den Gemeinden dagegen wenig. Darin waren sich Mittwochvormittag der Vertreter der 14 Orte zwischen Bergheim und Straßwalchen einig.

Bei Verkehrsgipfeln „bis jetzt gar nicht Thema“

Von den bisherigen Verkehrsgipfeln von Stadt und Land Salzburg fühlen sich die Ortschefs vernachlässigt. Die Wünsche der Salzburger Gemeinden seien dort „bis jetzt eigentlich gar nicht“ Thema gewesen, ärgert sich der Elixhausener Bürgermeister Markus Kurcz (ÖVP): „Dabei stehen wir schon seit vielen Jahren mit dem Land in einem engen Diskurs. Ich bin überzeugt, dass all unsere Vorschläge griffbereit sind. Ich glaube, dass jetzt die Diskussion so weit fortgeschritten ist, dass es Sinn macht, uns alle an einen Tisch zu begeben und Nägel mit Köpfen zu machen.“

Regionalbus in Elixhausen (Flachgau)

ORF

Mehr Regionalbusse seien für die Flachgauer Orte wichtiger als verlängerte Obus-Linien, sagen die Bürgermeister

Busspuren, Eilbusse, dichterer Takt gewünscht

Auf der Wunschliste der Flachgauer Ortschefs stehen neue Busspuren ganz oben - wie zum Beispiel an der Mattseer Landesstraße (L101) zwischen Obertrum und Elixhausen. Hier seien die Vorarbeiten schon weit gediehen, sagt der Mattseer Bürgermeister Rene Kuel (ÖVP): „Es gibt konkrete Vorgespräche mit Grundbesitzern, die aber nur teilweise nötig sind. Denn der größte Teil der Fläche - zum Beispiel bis Obertrum-Kothäusl - gehört ohnehin dem Land. Da ist die Umsetzung einer Busspur ohne Weiteres möglich.“

Zudem sollen nicht mehr alle Regionalbusse in der Stadt Salzburg direkt zum Hauptbahnhof bzw. zum Mirabellplatz fahren, fordern die Bürgermeister. Stattdessen sollen Eilbusse zum Beispiel über die Autobahn, Salzburg-Mitte und Liefering in die Landeshauptstadt fahren - und dort auch an Obus-Haltestellen stehenbleiben. Zudem soll der Bustakt am Land dichter werden: Auf den Hauptstrecken solle generell alle 30 bzw. 15 Minuten ein Bus fahren, fordern die Bürgermeister. Auch die Preise für Einzelfahrscheine im Regionalverkehr müssten sinken: 11,40 Euro für die Hin- und Rückfahrt von Mattsee bis zum 20 Kilometer entfernten Salzburger Hauptbahnhof seien zuviel, so Kuel.

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Bürgermeister für mehr Regionalbusse

Bessere Verbindungen mit Regionalbussen statt einer Obusverlängerung - das fordern die Bürgermeister von 14 Flachgauer Orten.

Gemeinden wollen Kosten mit Stadt und Land teilen

Die Kosten für solche Verbesserungen sollen zwischen Land Salzburg, Stadt Salzburg und den Gemeinden aufgeteilt werden, sagt Wolfgang Wagner, Bürgermeister von Köstendorf (ÖVP): „Es muss einen vernünftigen Finanzierungsschlüssel geben. Wir Gemeinden sind bereit, Park&Ride-Plätze, Infrastruktur, Geh- und Radwege mitzuerrichten und mitzufinanzieren. Da muss aber wirklich auch eine starke Unterstützung des Landes kommen. Für Busspuren gibt es ohnehin klare Richtlinien, wie die finanziert werden.“

Wagner fordert aber auch einen größeren Betrag der Stadt Salzburg und anderer Gemeinden mit vielen Arbeitsplätzen: „Im Endeffekt muss in der Stadt Salzburg und den Gemeinden, wo die Pendler arbeiten, schon die Bereitschaft da sein, dass sie die entsprechenden Kosten übernehmen.“ Schließlich brächten die Tausenden, die aus dem Flachgau in die Stadt Salzburg zum Arbeiten einpendeln, der Landeshauptstadt über die Kommunalsteuer auch entsprechende Einnahmen, so Wagner.

Zumindest eines erreichten die Bürgermeister mit der öffentlichen Bekanntgabe ihrer Wunschliste nach eigenen Angaben schon: Das Land habe sich bereits gemeldet und konkrete Gespräche zugesagt, so Bürgermeister Rene Kuel.

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