Keine Fördermittel für Genuss-Regionen

Die neun Salzburger Genuss-Regionen bangen um ihre wirtschaftliche Zukunft. Im kommenden Jahr vergibt der Bund keine Fördermittel mehr. Hinter den Genuss-Regionen stecken Direktvermarkter und Bauern, die unter einer gemeinsamen Dachmarke wirtschaften.

Das Gemüse aus Wals, das Pongauer Wild oder der Großarltaler Bergbauernkäse - sie alle sind Teil der „Genussmarke Österreich“. Die kleinen Direktvermarkter profitieren von der Dachmarke. Verkauf, Werbung und Vertrieb sind dadurch für die einzelnen Anbieter einfacher. Das Pongauer Wild erhielt seit vier Jahren jährlich 15.000 Euro Förderungsmittel vom Bund. Nächstes Jahr soll damit Schluss sein. Ohne Zuschuss bangen die regionalen Anbieter jetzt um ihre Zukunft. „Die Herkunfts- und Qualitätskontrollen sind dem Konsumenten wichtig, aber das kostet auch. Wir sind hier sehr genau und streng“, sagte Eduard Winkler, Obmann vom Pongauer Wild.

Förderung fließt - aber nicht direkt an Genussregion

Das Landwirtschaftsministerium strukturierte die Fördergelder neu und teilte diese in drei übergeordnete Bereiche ein. Förderungen wird es auch in Zukunft geben, aber nicht direkt an die einzelnen Anbieter, sagte Franz Eßl, Präsident der Salzburger Landwirtschaftskammer. „Es gibt jetzt das Netzwerk Kulinarik, das jetzt als übergeordnete Institution fungiert. Hier werden österreichweit alle Initiativen gebündelt. Die Förderung wird es auch in Zukunft für die Genuss-Region geben, aber halt indirekt.“

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Genuss-Regionen in Finanznöten
Die neun Salzburger Genuss-Regionen bangen um ihre Zukunft. Der Bund will in Zukunft keine direkten Fördermittel mehr vergeben.

Bauern und Tourismus fürchten um die Marke

Der Großarltaler Bergbauernkäse ist seit vier Jahren bei der Genuss-Region mit dabei. Profitiert hat der Verein von der Dachmarke. „Geld ist nicht viel geflossen, aber die Marke und die Werbung waren für uns sehr wichtig“, sagte Elisabeth Gruber, Obfrau vom „Großarltaler Bergbauernkäse“.
Die kleinen Anbieter fühlen sich im Kampf um direkte Fördermittel zu wenig unterstützt von der Politik. „Die Industrie hat unsere starke Dachmarke für den Export genützt und darauf fallen die Politiker jetzt rein“, sagte Eduard Winkler vom Pongauer Wild. Landwirtschaftspräsident Eßl konterte am Mittwoch aber, dass die Genuss-Regionen auch in Zukunft ihren Stellenwert haben werden und der Landwirtschaftsminister zugesichert habe, dass die regionalen Anbieter bei entsprechenden Aktivitäten auch Fördermittel erhalten werden.

Österreichweit haben die „Genuss Regionen“ gemeinsam auf ihre Finanzmisere aufmerksam gemacht. Sie fordern ein gemeinsames Gespräch mit dem Ministerium.