Skidata: Spionageermittllungen eingestellt

Die Salzburger Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen wegen Betriebsspionage gegen den Zutrittssystem-Hersteller Skidata eingestellt. Doch der Skidata-Konkurrent Axess will das nicht auf sich beruhen lassen.

Die Axess AG mit Hauptsitz in Anif-Niederalm (Flachgau) hatte Skidata im benachbarten Grödig-Gartenau (Flachgau) heuer im Frühjahr angezeigt, weil der Konkurrent Skidata Kundendaten von Axess-Servern abgegriffen haben soll.

Skidata hatte sich gegen diesen Vorwurf vehement gewehrt: Die Daten seien öffentlich im Internet verfügbar gewesen, man habe den Konkurrenten nur auf diese Sicherheitslücke hingewiesen, betonte Skidata damals - mehr dazu in Skidata unter Betriebsspionageverdacht (salzburg.ORF.at; 11.6.2016).

Skifahrer zeigt Karte bei Skidata Zutrittssystem vor

ORF.at/Zita Klimek

Der Rechtsstreit zwischen Skidata und seinem Konkurrenten Axess wird trotz der Entscheidung der Staatsanwaltschaft weitergehen

Konkurrent Axess protestiert gegen Entscheidung

Nach der Anzeige nahmen die Ermittler der Polizei die Arbeit auf - doch die Vorwürfe des widerrechtlichen Zugriffs auf ein Computersystem und der Datenverwendung in Gewinn- oder Schädigungsabsicht hätten sich nicht erhärtet. Mit 30. September sei das Verfahren vom Bezirksanwalt eingestellt worden, sagte Staatsanwaltschaftssprecher Robert Holzleitner am Dienstag gegenüber dem ORF Salzburg.

Allerdings könnte Axess gegen diese Entscheidung noch Einspruch erheben, so Holzleitner. Und das habe die Axess AG schon getan, sagte deren Vorstand Oliver Suter am Dienstag gegenüber dem ORF. Man habe bereits einen Fortführungsantrag gestellt - schließlich habe erst Ende Oktober der Oberste Gerichtshof (OGH) in einer einstweiligen Verfügung Skidata ausdrücklich verboten, die sittenwidrig erlangten Daten zu verwenden.

Skidata sieht sich dennoch durch die Begründung der Verfahrenseinstellung durch den Bezirksanwalt bestätigt: „Alle Vorwürfe sind völlig haltlos und entsprechen nicht den wahren Begebenheiten“, hieß es in einer Skidata-Mitteilung am Dienstag. D

Zivilprozess wegen unlauteren Wettbewerbs läuft

Zwischen Axess und Skidata läuft in der Sache jetzt noch ein Zivilverfahren wegen unlauteren Wettbewerbs. Hier fand der erste Verhandlungstermin Anfang Oktober statt. Ein genauer Streitwert sei noch nicht festgelegt, sagte Axess-Vorstand Suter am Dienstag. Er geht aber von mindestens einer Million Euro Schaden aus.

Skidata rechnet hingegen damit, dass nach dem Bezirksanwalt auch das Zivilgericht in seinem Sinn entscheiden wird. Doch auch Konkurrent und Axess ist durch die OGH-Entscheidung zuversichtlich, dass es die Verfahren in seinem Sinn entscheiden kann.

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