Koranverteiler: Sorge auch in Salzburg

Mit Sorge betrachtet die Salzburger Stadtpolitik Salafisten, die zum Beispiel beim Hauptbahnhof Koranverteilaktionen durchführen. „Die Leute, die da dahinterstehen, sind gefährlich“, sagt Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer (SPÖ).

Erst Dienstagfrüh gab es in zehn deutschen Bundesländern koordinierte Hausdurchsuchungen bei Salafisten, die zur Gruppe „Die wahre Religion“ gehören. Zudem wurde die Organisation verboten, weil der Verdacht bestehe, dass sie „Hassbotschaften“ verbreite und verfassungsfeindlich agiere, so das deutsche Innenministerium - mehr dazu in Deutschland verbietet islamistische Koranverteilungen (religion.ORF.at; 15.11.2016).

„In der Nähe des Bahnhofs gestanden“

Allerdings ist Gruppe auch in Salzburg aktiv. Das zeigt sich zum Beispiel durch einen Blick auf die Facebook-Seite „Lies Salzburg“. Dort finden sich viele Fotos von Koranverteilungen in Salzburg.

Mann beim Koranverteilen am Salzburger Bahnhofsvorplatz

Lies Salzburg/Facebook/ORF

Die Koranverteiler gibt es auch in Salzburg - das zeigen Fotos auf der Seite von „Lies Salzburg“ deutlich

Immer wieder wenden sich wegen dieser Verteilaktionen beunruhigte Bürger an die Stadt Salzburg, bestätigt Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer (SPÖ): „Es ist so, dass dieser Verein auch in Salzburg zum Beispiel in der Nähe des Bahnhofs gestanden ist und den Koran verteilt hat, was ja an sich nichts Schlechtes ist, wenn man Bibel, Koran, Thora und so weiter verteilt. Aber die Leute, die da dahinterstehen, sind gefährlich.“

Hassprediger „haben bei uns nichts verloren“

In Deutschland seien über den Verein „Die wahre Religion“ mit der Aktion „Lies“ 140 Männer in den Irak und nach Syrien gereist. Die deutsche Polizei durchsuchte am Dienstag daher mehr als 200 Moscheen, Wohnungen und Büros: „Ich begrüße sehr, dass die deutschen Behörden da jetzt hart durchgreifen“, sagt Vizebürgermeisterin Hagenauer. „Man muss sich nur im Internet die diversen Videos dieser Hassprediger anschauen - dann weiß man: Die haben bei uns nichts verloren, auch in Österreich nicht. Ich bin mir sicher, dass auch bei uns der Verfassungsschutz darauf ein Auge hat und unsere Behörden da eingreifen.“

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Sorgen über Koranverteilaktionen

Die Koranverteilaktionen in Salzburg sorgen bei der Stadtpolitik für Sorge: Denn die dahinterstehenden Salafisten seien „gefährlich“.

Bei der in Salzburg tätigen Gruppe „Lies Salzburg“ war niemand für eine Stellungnahme bereit. Vom österreichischen Innenministeriums heißt es, dass die Verteilaktionen beobachtet würden - aber: „Strafbare Handlungen in direktem Zusammenhang mit den Verteilaktionen sind in Österreich nicht festgestellt worden.“ Man sei aber in Kontakt mit den deutschen Behörden. Weitere Angaben wollte die Salzburger Polizei vorerst nicht machen.