„Schulsportmodell“ wird 30

Beim „Salzburger Schulsportmodell“ feiert man heuer das 30-jährige Bestandsjubiläum. Dabei können junge Talente den Besuch eines Gymnasiums und die Matura mit dem Training für den Spitzensport gut verbinden – die Basis für so manche große Karriere.

Alisa Buchinger jubelt nach Karate Wettkampf

Photo Plohe

Champion Buchinger

Karate-Weltmeisterin Alisa Buchinger, Olympia-Medaillengewinner Ludwig Paischer im Jud oder Stefan Ilsanker vom Fußball-Nationalteam haben eines gemeinsam. Sie waren Schüler im Rahmen des „Salzburger Schulsportmodells“ - wo sie neben der Matura auch an ihrer Karriere im Spitzensport feilen konnten. Es zählt dabei nicht nur der sportliche Erfolg allein. Thomas Wörz ist Leiter dieses Projektes.

Doppel- und Mehrfachbelastung

Nach 30 Jahren wurde nun ein neues und „ganzheitliches Modell“ entwickelt, dass in Österreich und Europa angesehen ist und auch schon nachgemacht werde: „Der entscheidende Faktor ist das gute Team mit Sportwissenschaftern. Wir kommen dadurch auch näher an die Sportler heran, um sie für die Gesamtbelastung zu rüsten. Damit ist Spitzensport in Kombination mit Matura immer besser möglich.“

In der Praxis heißt das: Fünf statt vier Jahre Oberstufe, rund 25 Stunden Schulunterricht und 30 Stunden Training pro Woche. Karate-Weltmeisterin Alisa Buchinger sieht darin einen der Grundsteine für ihren außergewöhnlichen Erfolg: „Es war für mich sehr wichtig. An einer anderen Schule wäre das nicht möglich gewesen, das Lernen und das Training zu koordinieren. Die meisten Lehrer, nicht alle, unterstützen dich dabei.“

600 Absolventen in 30 Jahren

Buchinger ist eine von rund 600 Absolventen in den letzten 30 Jahren und ein gutes Beispiel - auch deshalb, weil die Matura nicht auf Anhieb wegen des vielen Trainings geklappt hat. Später wurde sie im Leistungszentrum des Bundesheeres aufgenommen.

Ähnliche Ziele hat auch die 17-jährige Fechterin Lilli Brugger vor sich. Als Nummer 11 der Nachwuchs-Weltrangliste ist sie auf dem besten Weg. Erfolge wie die von Alisa Buchinger sind zusätzliche Motivation für Brugger: „Man sieht, dass es möglich ist. Ich treffe sie auch manchmal in der Garderobe. Da denkt man sich, das ist cool, was die macht. Da will ich auch hin.“

Schüler aus ganz Österreich

Insgesamt 27 österreichische Fachverbände haben Athleten im Salzburger Modell, das mittlerweile drei Standorte in Salzburg und mit dem Olympiazentrum in Rif ein ideales Trainingszentrum hat.
Thomas Wörz und sein Team betreuen insgesamt 300 Jugendliche. Finanzielle Probleme gibt es nicht mehr – wegen ausreichender Subventionen von Bund, Land und privaten Sponsoren. Bereich. Hauptsponsor Raiffeisen verlängerte kürzlich als Geschenk zum 30er-Jubiläum den Vertrag um weitere zwei Jahre.

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