Köchemangel beschäftigt auch Politik

Heftige Diskussionen gibt es jetzt in der Landespolitik wegen des Mangels an Köchen in Salzburgs Gastronomie. Im Pongau und Pinzgau fehlen kurz vor Beginn der Wintersaison knapp 700 Köche. Die ÖVP fordert deshalb, dass der Beruf des Kochs als Mangelberuf eingestuft wird.

Wie bereits im vergangenen Oktober berichtet, mangelt es im Bundesland Salzburg massiv an Köchen für die Gastronomie. Zirka 300 Köche und ebenso viele Kochlehrlinge werden vor der bevorstehenden Wintersaison derzeit gesucht. Mehr dazu in: Gastronomie fehlen hunderte Köche.

Viele Tourismusbetriebe seien deshalb in großer Sorge, sagte der ÖVP-Landtagsabgeordnete und Hofgasteiner Hotelier Hans Scharfetter. Seine Partei will, dass der Koch künftig als Mangelberuf gilt, denn dann können die Betriebe Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Ländern anwerben.

Mangel für SPÖ „völlig logisch“

SPÖ-Landtagsabgeordnete Heidi Hirschbichler ist gegen den Vorschlag, denn „wo sollen die Fachkräfte herkommen, wenn die Betriebe keine Lehrlinge ausbilden? Die Situation ist völlig logisch und die Antworten sind für uns schnell gefunden. Denn die Freizeit ist nicht planbar, es gibt einen enormen physischen und psychischen Druck und auch die Entlohnung ist sehr bescheiden in dieser Branche.“

Schnell: „Na ihr habt’s eine Ahnung!“

Scharfetter setzt dem entgegen: „Das ist alles ziemlich faktenbefreit, was die Kollegin Hirschbichler da sagt. Nur zu sagen, die Betriebe sollen ihrer Ausbildungspflicht nachkommen, ist zu einfach. Wir haben im Pongau 220 offene Lehrstellen und 24 Lehrstellensuchende.“

FPS-Klubobmann Karl Schnell, dessen Frau in Saalbach-Hinterglemm ein Hotel führt, ergänzt: „Jetzt sagen alle: Ihr müsst mehr zahlen! Na ihr habt’s eine Ahnung, was ein Koch kostet und ein guter Koch verdient. Das ist heute gar nicht mehr möglich. Du kannst denen zahlen, was du willst, du kriegst einfach keinen.“