US-Wahl polarisiert auch in Salzburg

Die Wahl von Donald Trump zum 45. Präsidenten der USA polarisiert auch in Salzburg. Die heimische Politik zeigt sich am Mittwoch sehr geteilter Meinung darüber, welche Auswirkungen diese Wahl auf und bei uns haben könnte.

Trump

Reuters/ David Gray

Sticker der Republikaner bei dieser Wahl

Das Meinungsspektrum zur US-Wahl reicht von offener Sympathie für Trump bis hin zur Befürchtung, dass ein Krieg ausbrechen könnte.

Grünen-Chefin Astrid Rössler etwa hätte sich eine Frau im Weißen Haus gewünscht, Helmut Naderer vom Team Stronach sieht im US-Wahlergebnis dagegen vor allem eine Abwahl des Establishments. Marlies Steiner-Wieser (FPÖ) hofft, dass das umstrittene Freihandelsabkommen TTIP jetzt vom Tisch ist.

„Hoffen, dass Trump real ein anderer ist“

LH Wilfried Haslauer (ÖVP) besorgt vor allem der im Wahlkampf gezeigte Stil von Donald Trump: „Man kann nur hoffen, dass Donald Trump in Wahrheit ein anderer ist, als er sich im Wahlkampf präsentiert hat.“

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Gemischte Reaktionen

Sowohl die „democrats abroad“ in Salzburg als auch viele Salzburger nehmen das US-Wahlergebnis eher skeptisch zur Kenntnis.

Die stark exportorientierte heimische Industrie sieht den Wahlausgang vor allem aus wirtschaftlicher Sicht. Und hier seien die Folgen noch nicht abschätzbar, sagt der Präsident der Salzburger Industriellenvereinigung Peter Unterkofler. „Trump stand zumindest in seinen Aussagen für eine Art Renationalisierung, für ein Abschotten der Märkte, für ein Dichtmachen und für ‚America first‘. Ich hoffe nicht, dass das negative Auswirkungen auf die Handelsbeziehungen hat, die wir mit den USA haben. Vielleicht waren das auch nur harte Wahlkampf-Sager“, hofft Unterkofler.

Schaden macht Entwicklung Angst

Eine wirtschaftliche Abschottung der USA befürchtet auch Salzburgs SPÖ-Chef Walter Steidl. Sein Parteikollege, der Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden, spricht sogar von möglichen globalen Konflikten: Putin im Kreml, Trump im Weißen Haus und eine EU, die zerbröckelt - das alles mache ihm Angst, so Schaden wörtlich.

„Man muss endlich umdenken“

Entspannter zeigt sich FPS-Gründer Karl Schnell. Einen Krieg befürchtet er nicht: „Ach wo. Genau so, wie der Brexit letztlich keine Auswirkungen haben wird. Das Leben geht weiter. Ich glaube nur, man muss endlich umdenken, speziell wenn man sich die Meinung über die Europäische Union, über CETA oder TTIP ansieht. Hier herrscht in der Bevölkerung eine ganz andere Meinung, als sie in den Medien dargestellt wird. Und hier muss die Presse aufpassen, dass man nicht eine andere veröffentlichte Meinung vertritt, die eine ganz andere ist, als die der Bevölkerung.“

Die Salzburger EU-Abgeordnete Claudia Schmidt (ÖVP) zeigt sich überrascht vom Wahlergebnis. Für sie ist der Ausgang vor allem ein Grund für Europa, sich von den USA zu emanzipieren, wie sie sagt.

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