Wohnungsbrände oft durch Staub

In der kalten Jahreszeit steigt die Gefahr von Wohnungsbränden. Heizungen und Elektrogeräte erhöhen das Risiko. Dazu kommt alter Staub in Geräten, der sich entzünden kann. Kerzen, offenes Feuer und Vorhänge sind weitere Gefahrenquellen.

2016 sind im Bundesland Salzburg bisher sieben Menschen bei Wohnungsbränden ums Leben gekommen. Grund für viele Wohnungsbrände ist auch Staub. Der sammelt sich in und an Haushaltsgeräten, sagt Michael Brettfeld, Innungsmeister der Salzburger Elektriker: „Meistens müssen zwei Faktoren zusammenkommen. Es muss neben dem Staub noch Funkenflug geben, oder es geht eine Sicherung gegen Übertemperatur nicht mehr.“

Wohnungsbrand Brand Feuer Feuerwehr

ORF

Demonstration der Berufsfeuerwehr Salzburg, wie schnell ein Vorhang Feuer fängt

Viele Haushalte unsicherer als vermutet

Immer wieder kommt es auch zu Kabelbränden, oder Klemmstellen beginnen zu glosen. Laut einer Studie glauben 86 Prozent der Österreicher, dass es bei ihnen zu Hause nicht so schnell brennen könne.

Experten sagen, die Realität sehe anders aus. Besonders gefährlich sei die Zeit rund um Weihnachten. In Dezember und Jänner brennt es am öftesten, schildert Reinhold Ortler von der Berufsfeuerwehr Salzburg: „Sehr gefährlich ist, wenn man Kerzen außer Acht lässt. Man verlässt den Raum und die Kerze brennt noch. Man sollte auch darauf achten, dass alle Kerzen auf unbrennbaren Unterlagen stehen. Und sie sollten von anderen Gegenständen, die brennen können, weit genug entfernt sein.“

Rauchmelder in Neubauten vorgeschrieben

Wie schnell es gehen kann, zeigt ein Versuch bei der Berufsfeuerwehr Salzburg. Ein Windstoß und in wenigen Sekunden fängt zum Beispiel ein Vorhang Feuer. Seit 1. Juli 2016 müssen in allen Neubauten auch Rauchmelder eingebaut sein. Dazu sind Feuerlöscher vorgeschrieben.

Und diese müssen auch regelmäßig überprüft und gewartet werden, betont der Techniker Anton Hasenöhrl: „Feuerlöscher sind Druckbehälter. Der nötige Druck von sieben bis 60 bar kann durch undichte Stellen immer weniger werden. Im Ernstfall ist der Feuerlöscher dann unbrauchbar.“

Tödliche Unfälle der letzten Wochen

In der Nacht auf Montag starb in der Salzburger Altstadt eine 92-jährige Frau an Rauchgasvergiftung. Ein komplett zerstörter Wintergarten - wegen eines kaputten Heizstrahlers: Erst vor drei Wochen ist in der Stadt Salzburg eine Pensionistin gestorben - ihr Kühlschrank hatte Feuer gefangen.

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Staub, die unterschätzte Gefahr

ORF-Redakteurin Isabelle Gunzer hat sich bei der Berufsfeuerwehr und bei Elektrikern über Wohnungsbrände erkundigt.

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