Sexuelle Übergriffe auf Kindergarten-Kinder

In Neumarkt am Wallersee (Flachgau) hat sich jetzt ein ehemaliger Kindergärtner selbst bei der Polizei angezeigt, weil er vor zwei Jahren drei Kinder sexuell belästigt haben soll. Er könne nicht länger mit der Sünde leben, sagte er.

Bei der polizeilichen Einvernahme legte der Verdächtige ein Geständnis ab. Als Grund für seine Selbstanzeige habe er angegeben, dass er nicht mehr länger mit dieser Sünde leben könne, bestätigte Polizei-Sprecherin Valerie Hillebrand einen Bericht der „Antenne Salzburg“. Der Akt der Einvernahme sei inzwischen an die Staatsanwaltschaft übermittelt worden. Dort war er aber Freitagnachmittag noch nicht eingetroffen, wie Behördensprecher Robert Holzleitner zur APA sagte: „Wir werden den Bericht nach dem Einlangen prüfen. Mehr kann ich dazu jetzt noch nicht sagen.“

Ermittlungen bereits vor zwei Jahren

Gegen den damaligen Kindergärtner war bereits vor zwei Jahren ermittelt worden, als erste Hinweise auf die Übergriffe aufkamen. Er sei damals von der Kinderbetreuung freigestellt worden, bestätigte der Neumarkter Bürgermeister Adolf Rieger (ÖVP). Der Beschuldigte bestritt damals die Vorwürfe. Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Gemeinde gaben psychologische Gutachten in Auftrag, die beide den Pädagogen entlasteten. Nach rund vier Monaten sei die Suspendierung dann aufgehoben worden, so der Bürgermeister. Inzwischen hatte der Mann aber von sich aus bei der Gemeinde gekündigt und den Kindergarten verlassen.

In der vergangenen Woche wurde die Stadtdemeinde über die Selbstanzeige informiert. Noch nicht klar ist die Art der Übergriffe: „Laut Kriminalpolizei handelt es sich um sogenannte Sekundendelikte, das heißt, um Delikte, die maximal eine Minute angedauert haben, und es betrifft in dem Fall drei Kinder des Kindergartens“, sagte dazu der Bürgermeister. Laut Polizei-Sprecherin Hillebrand wird wegen sexuellen Missbrauchs von Unmündigen und wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen ermittelt. Für Holzleitner steht auch der Verdacht des Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses im Raum. Der Verdächtige ist auf freiem Fuß.

Informationsschreiben an betroffene Eltern

Die Gemeinde wird nun bei der Aufarbeitung die Jugendwohlfahrt, das Kinderschutzzentrum und das Land Salzburg einbinden. Der Bürgermeister kündigte für kommende Woche ein Informationsschreiben an alle betroffenen Eltern an: „Ganz wichtig ist, Beratung von Experten des Kinderschutzzentrums in Anspruch zu nehmen, wie mit der ganzen Situation umgegangen werden soll.“ Auch die Kindergärtnerinnen werden eine Supervision erhalten.