Musikprogramm zum Reformationsgedenken
Martin Luther und sein Thesenanschlag am 31. Oktober 1517 in Wittenberg spaltete die Kirche und prägte die europäische Geschichte entscheidend. Doch Musiker wie Gordon Safari, verantwortlich für die evangelische Kirchenmusik in Salzburg und Tirol, verweisen auch auf den Übersetzer, den Dichter und vor allem auf den Musiker Martin Luther: „Das war ja Luthers Bestreben, mit Gemeindegesang, mit Volksgesang theologische Botschaften zu transportieren“, sagt Safari. „Das ist ja etwas, das ungeheure Früchte getragen hat und sich fortgepflanzt hat in großen Komponistentraditionen, die die evangelische Kirche vorzuweisen hat.“
Evangelische Kirchenmusik Salzburg-Tirol
Safari plante deshalb eine Reihe, die ausgewählte Lieder Luthers ins Zentrum stellt. Ende November, zum Auftakt ins neue Kirchenjahr, steht zum Beispiel „Nun komm der Heiden Heiland“ auf dem Programm, sagt der Musiker: „Dieser Choral hat einen Rückbezug auf einen Hymnus von Ambrosius von Mailand (gest. 397), den Luther übersetzt hat. Johann Sebastian Bach ist mit diesem Choral in Berührung gekommen und komponiert etwa 150 Jahre später eine Kantate auf diesen Choral.“
Luther-Oper soll aufgeführt werden
Eine weiter Reihe ist „Frau Musica spricht“. Da geht es um 500 Jahre Kirchenmusik an ausgewählten Beispielen. Unter anderem ist auch ein Luther-Oper vorgesehen, an der noch geschrieben wird. Enden wird das Programm im Oktober 2017: „Am 14. Oktober wird es einen ‚Tag der Evangelischen‘ geben, wo in Salzburg öffentlich gefeiert werden soll. Und da soll es am Schluss ein Stück geben, das angemessen ist und das auch ökumenische Verbindung zeigt - nämlich die h-moll-Messe von Johann Sebastian Bach.“ Dieses Werk des wohl wichtigsten Komponisten evangelischer Musik entstand nämlich für einen katholischen Gottesdienst.
Links:
- Evangelische Kirche startet Reformationsgedenkjahr (religion.ORF.at; 31.10.2016)
- Evangelische Kirchenmusik Salzburg und Tirol