Aufklärungskurse für jugendliche Flüchtlinge

Die Stadt Salzburg schickt jetzt 45 jugendliche Flüchtlinge in Aufklärungskurse. Ihnen werden dort Normen und Werte zur Sexualität in Österreich vermittelt, um möglichen Missverständnissen und Übergriffen vorzubeugen.

Die Teilnehmer der Kurse kommen aus Ländern wie Afghanistan und sind noch Teenager. So etwas wie einen Aufklärungsunterricht bekamen sie noch nie. Damit es zukünftig zu keinen Konflikten kommt, organisiert die Stadt Salzburg jetzt Aufklärungsworkshops für sie - ein österreichweites Pilotprojekt.

Die Gründe dafür beschreibt die zuständige Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer (SPÖ) so: „Wenn man 14, 15 Jahre lang damit aufgewachsen ist, dass ein Mädchen ohne Kopftuch vielleicht nicht das respektierteste Mädchen der Straße ist, dann ist ihnen jetzt klar geworden: Bei uns in Österreich ist das normal. Sie müssen Abstand halten. Und sie haben uns gesagt: Sie sind dankbar dafür, dass sie jetzt einfach Bescheid wissen.“

Jugendliche Flüchtlinge mit Abschlusszertifikaten eines Kurses

Stadt Salzburg

Die ersten jugendlichen Flüchtlinge haben den Kurs bereits absolviert

Regeln des Kennenlernens, Umgang mit Frauen

Im Kurs lernen die Jugendlichen die Regeln des Kennenlernes, den Umgang mit jungen Frauen und Sexualität kennen. Durchgeführt werden die Kurse vom Verein Selbstbewusst. Der Verein beschäftigt sich mit Sexualpädagogik und der Prävention von Missbrauch.

15 jugendliche Flüchtlinge schlossen diesen Aufklärungskurs bereits ab, weitere Termin sind geplant. Die Kurskosten für 15 Teilnehmer belaufen sich auf rund 2.000 Euro. Die Kurse werden in der Muttersprache der Flüchtlinge abgehalten. Das soll sicherstellen, dass sie die Inhalte auch verstehen. Die Teilnahme ist freiwillig. Die Kurse werden nur für die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge angeboten, da diese in die Zuständigkeit des städtischen Jugendamtes fallen.