Ärger über verwirrende Öffi-Tarife

Wer in der Stadt Salzburg mit Bus oder Bahn fahren will, hat mittlerweile für eine Fahrt drei verschiedene Tarife - je nachdem, wie er das Ticket kauft. Für viele Kunden ist das verwirrend. Und auch von anderen Stellen kommt Kritik.

Die Vielfalt bei den Fahrscheinen für den Salzburger Verkehrsverbund ist mittlerweile groß. Für eine Einzelfahrt im Salzburger Stadtgebiet ist die teuerste Möglichkeit, das Ticket um 2,60 Euro direkt beim Busfahrer zu kaufen. Am billigsten ist der Vorverkauf in der Trafik mit 1,80 Euro pro Einzelfahrt. Bei den Automaten an den Haltestellen gibt es Einzelfahrscheine hingegen gar nicht. Dort ist - so wie bei der Smartphone-App - nur eine Stundenkarte um zwei Euro oder ein 24-Stunden-Ticket für vier Euro erhältlich.

Alte Frau vor einem Ticketautomaten des Salzburger Verkehrsverbundes

ORF

Vielen Fahrgästen ist dieses Preiswirrwarr zu kompliziert: „Warum gibt es keine Einzelfahrt am Automaten? Das ist ein Witz. Was nehme ich da? 24 Stunden?“, fragt sich beispielsweise Fahrgast Udo Gössl aus Marktschellenberg (Bayern) beim Busterminal am Salzburger Hauptbahnhof. Peter Haibach von der Salzburger Verkehrsplattform sieht das ähnlich: „Wir behaupten, dass nicht der Preis des Tickets entscheidet, sondern die Einfachheit - dass jeder weiß: Wie komme ich zum Ticket?“

Verkehrsverbund: „Wir sind alle gefordert“

Das Fahrpreis-Wirrwarr sei im Lauf der letzten Jahre angewachsen, gibt auch Verkehrsverbunds-Sprecher Johannes Gfrerer zu: „Das ist einfach ein altes System, wo lauter frische, moderne Komponenten dazukommen. Es gibt E-Ticketing, Smartphone-Ticketing - und das muss man unter einen Hut bringen. Wir sind alle gefordert - der Verkehrsverbund, die Verkehrsunternehmen, auch die Politik als Eigentümervertreter.“ Schließlich ist der Obus- und Lokalbahn-Betreiber Salzburg AG zum Großteil im Eigentum von Stadt und Land Salzburg.

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Tarifdschungel im öffentlichen Nahverkehr

Für die öffentlichen Verkehrsmittel in Salzburg gibt es mittlerweile viele verschiedene Tarife - je nachdem, wo man die Tickets kauft.

Doch Verkehrslandesrat Hans Mayr (SBG) ist gegenüber dem ORF zurückhaltend: „Ich kann nur darum bitten. Das ist natürlich immer eine Entscheidung des Unternehmens. Diese Bitte habe ich geäußert. Und ich hoffe, dass es da einfach eine Verbesserung im Sinne der Benützer des öffentlichen Verkehrs geben wird.“

Druck aus Politik steigt

Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es allerdings: Immer mehr Politiker fordern eine Reform der Tarife. Zuletzt kam auch von Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) die Aufforderung, dass die Tarife einfacher werden sollen.

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